Maite Itoiz und John Kelly verzaubern Gnarrenburg beim Tourauftakt

Sandra Meyer

Gnarrenburg – Am 02. Oktober. 2024 war es so weit, nach dem im letzten Jahr vereinzelte Konzerte in Deutschland gespielt wurden, stand nun der Tourauftakt der Deutschlandtour von Maite Itoiz, der renommierten spanischen Sopranistin und John Kelly, dem irisch-amerikanischen Sänger der Kelly Family unter dem Motto „Autumn Melodies“ an.

Viele Fans hatten es sich gewünscht und immer wieder auch nach Konzerten im Süden und Osten gefragt, da die wenigen Auftritte in den letzten Jahren sich eher auf Niedersachsen und NRW konzentrierten, geht es jetzt für 9 Konzerte in den nächsten zwei Wochen durch ganz Deutschland. Einige „Kelly Fans“ warteten bereits Stunden vor dem Konzert an der Pauluskirche um einen guten Platz zu erhalten, es strömen aber auch viele Besucher:innen aus der näheren Umgebung in die Kirche um die Beiden zum ersten Mal zusammen zu sehen.

Die Kirche ist wunderschön mit Herbstblättern und Lichterketten geschmückt, zwischendurch werden immer wieder Nebel und verschiedene Lichter eingesetzt, um eine herbstliche, aber auch mystische Stimmung zu erzeugen. In dem über zweistündigen Konzert kommt eine vielfältige Auswahl an Songs aus verschiedenen Ländern (Sprachen) und Kulturen, angereichert mit Elementen alter und mittelalterlicher Musik, Folk sowie eigenen Kompositionen zum Einsatz. Für Beide ist das Baskenland sehr wichtig, Maite ist geborene Baskin und John hat in seiner Kindheit und Jugend einige Jahre dort gelebt, sodass die baskische Sprache auch immer wieder zum Einsatz kommt. 

© NordeventsMaite Itoiz und John Kelly

Eine Zeitreise vom 16. Jahrhundert bis heute

John Kelly erzählt von seinem reisenden Leben mit der Kelly Family, seinen Eltern hätten ihm gezeigt, wie wichtig es ist, sich zu integrieren und sich mit der Kultur, insbesondere der Musik, eines jedes Landes, in dem sie Station gemacht hatten, zu befassen. So singt John zum Beispiel an diesem Abend „Alle Kinder brauchen Freunde“, einen Song, den er vor über vierzig Jahren für einen Kindheitsfreund geschrieben hatte. Da die Familie immer weiter gezogen ist, bedeutete es für die Kelly Kinder auch immer wieder liebgewonnene Freunde zurückzulassen. Natürlich dürfen an diesem Abend auch einige Kelly Family Songs nicht fehlen, zu denen John einige Anekdoten erzählt. „When I was in town“ habe er beispielsweise damals in Skandinavien geschrieben und erinnert sich damit an die Zeit zurück, als sie auf der Straße spielten.

Who’ll come with me“ hat er bereits als Kind gesungen und sein Vater hat den Text für ihn geschrieben, der vermitteln soll, dass Liebe auch Licht ist. Ebenfalls aus den 1990er Jahren begeistern das Gnarrenburger Publikum „Red Shoes“ und „Silver and Gold“ sowie aus aktuellerer Zeit „El Camino“ – jeder hat einen Weg zu bestreiten, laut John. Maite Itoiz entführt das Publikum in frühere Jahrhunderte, so gibt sie beispielsweise „Lotusblume“ von Robert Schumann zum Besten gibt oder gemeinsam mit John „Sah‘ ein Knab ein Röslein stehen“ performt, zu dem sie bezaubernd in einem roten Kleid tanzt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Instrumente Maite spielen kann, während des Konzerts spielt sie Keyboard, Flöte, keltische Harfe und Gitarre. Die Beiden werden von einer Cellistin unterstützt. Neben den Solosongs der Beiden, gibt es auch einige Lieder aus dem gemeinsamen Musikprojekt „Elfenthal“. Unter anderem „Txoria txoria“, der erste gemeinsame Song Ende der 1990er Jahre von den Beiden oder „The Fairy’s stolen smile“, bei dem eine bombastische Stimmung in der Kirche entsteht und alle aufstehen und mitklatschen.

John bedankt sich am Ende herzlich beim Publikum und sagt, dass das ohne die zahlenden Besucher:innen nicht möglich wäre – es ist Musik für die Seele, für beide Seiten! Das Gnarrenburger Publikum ist am Ende begeistert und man hört Stimmen des Publikums wie „Das war so schön“ und „Die Beiden harmonieren so gut miteinander“. Ein rund um gelungener Abend.

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