Bremen, 08.11.2024 (BF) – Freitagabend im Zentrum von Bremen, rund 150 Menschen haben ihren Weg in den Tower Musikclub gefunden, um die handgemachte Musik von einem der spannendsten Newcomer der deutschen Musikszene live zu erleben. Und dieser verdient es, dass noch viel mehr Zuschauer zu seinen Konzerten kommen. Denn er packt alles, was er hat, in seine Lieder. Dass er nicht nach drei Songs schon die Stimme verloren hat, ist ein kleines Wunder. Wer Michèl von Wussow nicht kennt, der mag zumindest seine Musik hier und dort bereits gehört haben. 2022 veröffentlicht er seine erste Single „Narbenherz“ und wird direkt in die TV-Show Inas Nacht eingeladen. Im Januar 2023 veröffentlicht der Indie-Rocker dann sein Debütalbum „Angst gegen Vertrauen“ und spielt als Supportact von Pohlmann, Johannes Oerding und Silbermond.
© Nordevents – Michèl von Wussow
2024 veröffentlicht von Wussow, der in Hannover lebt und dort auch Popgesang studiert, sein zweites Album. Das für die Tour namensgebende „Traum B“, mit dem er nun auf seine zweite Headlinertour geht. Er selbst nennt seinen Stil optimistisch-melancholisch. Thematisch knüpft er an sein Debütalbum an. Seine Texte sind ein Appell, die Hoffnung in schweren Zeiten nicht zu verlieren. Und vor allem nicht aufzuhören zu träumen. „Nur die Hoffnung ist noch lauter, wir haben immer noch Traum B“ – eine Textzeile, die wohl jeder für sich fühlen kann. Dieser Song ist auch der Opener des Abends, als der Vollblutmusiker mit seinen drei Mitstreitern um 20.50 die Bühne betritt. „Viel zu viele Nachrichten machen mich traurig und fassungslos, lassen mich hilflos, wütend und ängstlich zurück.“ Mein positives Mantra ist da „Keine Angst vor der Zukunft“. Kleine Spitzen gegen die Politik finden sich in „Mitte 20 im Arsch“ – von Wussow spricht einer ganzen Generation aus dem Herzen. Er verarbeitet die Themen, die ihn beschäftigen.
Live ist die außergewöhnlich energetische Stimme ein absolutes Highlight
Einen intimen Moment gab es zur Halbzeit des Konzerts. Von Wussow geht nur mit Gitarre in der Hand ins Publikum. Kein Verstärker, ein Mikrofon. Braucht er auch gar nicht, das Publikum lauscht, singt mit und von Wussow? Der ist ganz bei sich selbst, macht Musik und zieht das Publikum in seinen Bann. Am Ende singen alle im Saal anwesenden zusammen a cappella.
Live ist die außergewöhnlich energetische Stimme ein absolutes Highlight. Bei ihm gibt es „nur 150 Prozent“. Wer von Wussow auf der Bühne erlebt, der bekommt das Gefühl, da singt jemand um sein Leben. Noch ist der Sänger eine Art Geheimtipp. Doch das, so ist sich das Publikum einig, wird vermutlich nicht mehr lange so sein. Ein Vollblutmusiker, der sich den Weg auf die Bühnen aus dem Ostseedorf Timmendorfer Strand, in dem er diesen Sommer schon als Support für Silbermond spielen durfte, erarbeitet hat.