Hamburg – Am 06.02.2025 gab die schottische Post-Rock-Legende Mogwai ein unvergessliches Konzert in der Großen Freiheit 36 auf dem Hamburger Kiez. Der Abend war ein Spiegelbild der einzigartigen musikalischen Welt, die die Band seit ihrer Gründung im Jahr 1995 geprägt hat: intensiver, atmosphärischer Sound, der die Grenzen von Lärm und Harmonie in Perfektion auslotet.
Der Anlass des Konzerts war das frisch erschienene Album „The Bad Fire„, das am 24. Januar 2025 über das hauseigene Label Rock Action Records das Licht der Welt erblickte. Und es ist tatsächlich ein typisches Mogwai-Album – jedes Hören entfaltet eine neue Dimension der Faszination und zieht den Zuhörer immer tiefer in seinen Bann. Der Auftakt zur Tour, die die Band in diesem Februar nach Hamburg, Berlin und Leipzig führt, versprach bereits, ein Erlebnis der besonderen Art zu werden.
Mogwai sind bekannt für ihre Vielseitigkeit: Sie spielen mit atmosphärischen, fast schon zerbrechlichen Ambient-Sounds und wechseln dann plötzlich in brachiale, lautstarke Ausbrüche, die selbst die robustesten Konzertbesucher an ihre Grenzen bringen können. Genau diese Wechselwirkungen zwischen ruhigen Momenten und gewaltigen Klangwänden prägten auch das Hamburger Konzert und machten es zu einer unvergesslichen Erfahrung.
© Nordevents – Mogwai
Die Band startete ihren Gig mit „God Gets You Back„, einem energetischen Stück, das die Stimmung sofort anheizte. Es folgte „Hi Chaos„, das in seiner dröhnenden Wucht die Grundlage für den Rest des Abends legte. Mit „I’m Jim Morrison, I’m Dead“ setzten Mogwai einen ersten markanten Akzent, um in der Folge mit „What Kind of Mix Is This?“ und „If You Find This World Bad, You Should See Some of the Others“ die Komplexität ihrer neuen Stücke eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.
Vor allem das Stück „Ithica 27ø9“ aus dem legendären Album „Mr. Beast“ setzte einen Höhepunkt des Abends, als die Band mit einem fast hypnotischen Aufbau die Zuschauer in einen tranceartigen Zustand versetzte, der in einem furiosen Finale endete. „Fanzine Made of Flesh“ und „Auto Rock“ verstärkten das epische Gefühl des Konzerts, während „2 Rights Make 1 Wrong“ und „Ritchie Sacramento“ die Lautstärke und Intensität weiter steigerten, sodass das Publikum zunehmend in einem Meer aus Lärm und Melodie unterging.
Die Luft im Club war förmlich elektrisiert
Der Höhepunkt der ersten Hälfte war zweifelsohne „Remurdered„, ein Track, der für seine dichte, beinahe beklemmende Atmosphäre bekannt ist. Die Luft im Club war förmlich elektrisiert, als Mogwai hier einen majestätischen, beinahe cineastischen Soundteppich entfalteten.
Als vermeintlich letzten Song bescherten die Schotten den Anwesenden mit „Lion Rumpus“ und „May Nothing but Happiness Come Through Your Door“ einen versöhnlichen, beinahe epischen Ausklang der Show. Doch als die Band mit „Like Herod“ den finalen Paukenschlag setzte, war klar: Hier wurde nicht nur das neue Album präsentiert, sondern auch ein authentisches Mogwai-Erlebnis, das in seiner Intensität seinesgleichen sucht.
Es war ein Konzert, das alle Erwartungen übertraf – eine meisterhafte Mischung aus experimentellen, ruhigen Momenten und gewaltigen, ausufernden Ausbrüchen. Mogwai haben einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur zu den lautesten, sondern auch zu den fesselndsten und vielseitigsten Live-Bands der Welt gehören.
Wer sich auf das Abenteuer eingelassen hat, Mogwai zu sehen, weiß, dass kein Konzert gleich ist. Jeder Auftritt ist ein einzigartiges Erlebnis – und dieser Abend in der prall gefüllten Großen Freiheit 36 war definitiv ein unvergesslicher.