SIMPLE PLAN in Hamburg

Sascha Beckmann

Pop-Punk ist aktuell wohl populärer denn je. Die alten Meister, die scheinbar unermüdlich auf ausgedehnten Touren dafür sorgen, dass auch immer wieder neuere Generationen auf den Pop-Punk-Zug aufspringen und die Musik feiern. Eine interessante Entwicklung, so sind doch die neugewonnenen Fans meist jünger, als die ersten Veröffentlichungen der mittlerweile in den Vierzigern angekommenen Bands. Dass die „alten Herren“ aber nichts an ihrer Spielfreude und Charme eingebüßt haben, zeigen nicht nur ausverkaufte Shows von Genregrößen wie Blink 182 oder Sum41, sondern auch der nicht abreißende Hype um Emobands wie Fall Out Boy. Jetzt sind die kanadischen Simple Plan mit ihrer „Hard As Rock Tour“ an der Reihe und setzen in der ausverkauften edel-optics.de Arena in Hamburg-Wilhelmsburg ein klares Statement vor 4000 Fans.

Um 21 Uhr, nachdem bereits MAYDAY PARADE und die STATE CHAMPS dem Publikum ordentlich eigeheizt hatten, kamen die Kanadier nach dem Intro „Star Wars Theme“ auf die Bühne. „Wir wollen hier eine Party feiern, macht gefälligst mit!“, ruft Frontmann Pierre Bouvier seinem verschwitzten Publikum entgegen, bevor die Konfetti-Kanone ein erstes Mal losballert. Bereits die ersten Songs laden zum Feiern ein. So geht es los mit „I´d Do Anything“ und „Shut Up!“, um direkt in „Jump“ überzugehen. Die Fans nahmen den Songtitel natürlich direkt zum Anlass, um ihn in die Tat umzusetzen. Die Kanadier machen sowieso keine Gefangenen und haben mit ihrer Mischung aus voller Energie und Spielfreude. Sie haben ihre Fans bereits ab dem Opener komplett im Griff. Auf der spartanisch eingerichteten Bühne wirbeln die vier Musiker wie Derwische herum. Sie hüpfen, rennen, springen und haben augenscheinlich jede Menge Spaß an ihrem Job. Diese ausgelassene Stimmung überträgt sich auf die gesamte Halle und verwandelt die Venue in eine große Party-Area. Selbst der Oberrang ist ausgelassen dabei.

© Nordevents

25 Jahre sind seit ihrer Gründung 1999 vergangen und die Liste an Hits kann sich durchaus sehen lassen. Auch in Hamburg birgt die Setlist wenig Überraschungen, sondern im Grunde nur Klassiker der Bandhistorie. Von „Your Love Is A Lie“ über „Jump“ bis hin zu “I’m Just A Kid” decken die Kanadier souverän alles ab, was das Fanherz sich wünscht. Darüberhinaus können sich die Hardcore Anhänger für einen Obulus noch zusätzliche VIP Packages gönnen. Für 210 € darf man während des Konzerts am Bühnenrand stehen, für 175€ mit der Band bei der „Pizza Party“ die leckere italienische Köstlichkeit genießen und auch eine Soundcheck Option gibt es auch noch. Ist das noch Punkrock? Nun ja. Der eine denkt so, der andere so…

Umstrittene pizza-party

Das Konzert selber ging dann nach guten 90 Minuten Simple Plan zu Ende. In Summe gab es an diesem Abend vier Acts, jede Menge Stimmung und gute Laune präsentiert. So kann ein Wochenende starten.

Fazit des Abends: Punk is not dead. Auch Dank Bands wie eben Simple Plan.

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