Wishbone Ash luden in die Fabrik

Sascha Beckmann

Hamburg, 16.02.2025 – Am vergangenen Sonntagabend erlebten die Besucher der legendären Fabrik in Hamburg-Ottensen einen unvergesslichen Abend voller kraftvoller Rockmusik, als Wishbone Ash die Bühne betrat. Die britische Rocklegende, die mit ihrem einzigartigen Sound und einer Mischung aus Hard- und Bluesrock Musikgeschichte schrieb, begeisterte die Zuhörer mit einer energetischen und mitreißenden Show.

Die Band, die 1969 in London gegründet wurde, hat sich im Laufe der Jahrzehnte stets neu erfunden, ohne ihre Wurzeln im klassischen Rock zu verlieren. In der aktuellen Besetzung brachten die Musiker ihren unverwechselbaren Sound perfekt zur Geltung. Die Bandmitglieder – Andy Powell (Lead-Gitarre und Gesang), Mark Abrahams (Gitarre), Bob Skeat (Bass) und Mike Truscott (Schlagzeug) – präsentierten eine beeindruckende Performance, die von der ersten bis zur letzten Sekunde die Energie der Menge aufrechterhielt.

© NordeventsWishbone Ash

Das Konzert begann mit einer Mischung aus klassischen Wishbone Ash-Hits und neueren Stücken. Besonders Andy Powell, der als einziges Gründungsmitglied noch dabei ist, zeigte einmal mehr, warum er zu den bekanntesten Gitarristen der Rockgeschichte zählt. Mit seinen einzigartigen Gitarrensoli und der meisterhaften Zusammenarbeit mit Mark Abrahams an der zweiten Gitarre, schuf er einst mit Martin Turner den typischen Sound von Wishbone Ash, der durch den Einsatz von Doppelgitarren so unverwechselbar wurde.

Besonders hervorzuheben war demzufolge natürlich das Zusammenspiel der beiden Gitarristen. Abrahams, der seit einigen Jahren festes Mitglied der Band ist, ergänzte Powell perfekt. Ihre Gitarrendialoge und Soli waren ein Genuss für alle Fans von Twin-Guitar-Rock, und die präzise und doch gefühlvolle Performance wurde mit Begeisterung gefeiert. Auch Bob Skeat am Bass und Mike Truscott an den Drums machten ihren Job hervorragend. Skeat lieferte das solide Fundament mit seinem kraftvollen Bassspiel am viel zu groß erscheinenden Instrument, während Truscott mit seinem dynamischen Schlagzeugspiel die Energie der Band auf das Publikum übertrug. Zusammen bildeten sie eine unschlagbare Rhythmusgruppe, die den ganzen Abend über den richtigen Groove beibehielt und auch gerne untereinander scherzte und einander Grimassen schnitten.

Phoenix versetzt das publikum in Ekstase

Die Setlist des Abends war eine gelungene Mischung aus alten Klassikern und neuen Stücken. Fans der ersten Stunde konnten sich an „The King Will Come“, „In Crisis“ und „F.U.B.B.“ erfreuen, während aber auch die jüngeren Stücke ebenfalls sehr gut ankamen. Doch der wahre Höhepunkt des Konzerts kam zum Schluss: Als Zugabe spielte die Band ihren legendären Song „Phoenix“, der das Publikum in Ekstase versetzte. Der epische Track, der für viele den Höhepunkt von Wishbone Ashs Schaffen darstellt, bot eine furiose Gitarren-Attacke und ließ die Fans in die Geschichte der Band eintauchen.

Die Atmosphäre in der Fabrik war ebenso legendär wie das Konzert selbst. Die gut gefüllte Halle, dieses Mal ohne Fotograben, gab dem Event eine besondere, fast familiäre Note. Es war ein echtes Erlebnis, die Band in diesem Rahmen zu sehen und zu hören. Auch die unermüdliche Leidenschaft, die jedes Bandmitglied in die Show einbrachte, wurde vom Publikum mit lautem Applaus und enthusiastischen Rufen belohnt.

Es war ein Konzert, das nicht nur die alten Fans der Band begeisterte, sondern auch jüngere Generationen, die den einzigartigen Sound von Wishbone Ash schätzen. Das Zusammenspiel der Musiker, die technische Brillanz und die Leidenschaft für die Musik machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis. Wishbone Ash zeigte einmal mehr, dass sie auch nach all den Jahren noch zu den Meistern ihres Fachs gehören. Für alle, die den Abend verpasst haben, bleibt nur zu hoffen, dass die Band bald wieder auf Tour geht, um ein weiteres Mal die Herzen der Rockmusikliebhaber zu erobern.

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