Mumford & Sons in Berlin

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Berlin, 11.05.2019 (JS) - Die britische Band Mumford & Sons tourt gerade mit ihrem neuesten Album „Delta“ durch Europa. Im nördlichsten Bereich Deutschlands machten sie nur in Berlin Halt und spielten in der nahezu ausverkauften Mercedes-Benz Arena. Viele Tickets wird es an der Abendkasse nicht mehr gegeben haben, die Halle war schon sehr gut gefüllt. In den nächsten Tagen sind sie dann nur noch in Frankfurt und Köln zu sehen.

Als Support hatten sie die australische Indie-Rock-Band Gang of Youths aus Sydney dabei. Die Band hat bisher zwei Studioalben veröffentlicht, in 2018 kam noch ein MTV Unplugged Album dazu, dass live in Melbourne aufgenommen wurde. Der Sänger David Le’aupepe ging auf der Bühne schon ziemlich ab und heizte das Publikum ein. Er sprang von einer seiner zu anderen und schwang seine Mähne in alle Richtungen.

Um 20:45 Uhr sollte es dann eigentlich mit dem Hauptact des Abends los gehen, doch Mumford & Sons ließen ihre Fans noch ca. 10 Minuten warten. Kurz vor neun Uhr ging das das Licht aus. Da sich die Bühne nicht wie oft üblich am Anfang der Halle befand, sondern in der Mitte, kamen die Musiker durch einen schmalen Gang zwischen den Fans auf die Bühne. Den Anfang machten sie mit dem Song „Guiding Light“ vom neuesten Album "Delta" (unsere --> Album-Rezension). Erst ging es noch etwas zurückhaltend zu, doch beim zweiten Song „Little Lion Man“ waren die Fans voll da und es wurde reichlich getanzt und mitgesungen.

Die vierköpfige Band hatte musikalische Unterstützung dabei. Nach jedem Song war ein laufender Wechsel von Musikern und Instrumenten zu sehen. Unter anderem wurden auch Streich- und Blasinstrumente gespielt. Trotz ihrer Bekanntheit, versucht die Band scheinbar die Nähe zu den Fans zu behalten. Durch den mittigen Bühnenaufbau, konnte man von allen Seiten sehr nah an der Bühne das Konzert genießen. Der Höhepunkt des Abends war beim Song „Ditmas“ erreicht, bei dem der Sänger Marcus Mumford sich unter die Fans mischte. Er lief quer durch die Halle und auch durch die oberen Ränge. Das brachte definitiv einen Pluspunkt für den Auftritt und kam beim Publikum sehr gut an. Insgesamt hätte man allerdings etwas mehr von der Band erwartet. Der Auftritt war gut und musikalisch war nichts auszusetzen. Live kann die Band sich auf jeden Fall hören lassen.

 

 

Trotzdem sprang der Funke nicht so richtig über. Außer „Schön, dass wir hier sein dürfen“ kam von den Musikern kaum etwas und es war für meinen Geschmack etwas zu unpersönlich. Winston Marshall am Banjo verzog während des Abends keine Miene. Wahrscheinlich ist das einfach seine Persönlichkeit, aber ein kleines Lächeln sollte man dem Publikum schon mal geben. Das konnte man den anderen drei Bandmitgliedern jedoch nicht vorwerfen. Bei ihnen hatte man schon das Gefühl, dass sie Spaß hatten und alles gegeben haben. Der Bühnenaufbau an sich war sehr schlicht gehalten, die Lichtshow war bis auf bei ein bis zwei Liedern eher unspektakulär. Das einzige Highlight waren die Konfettibomben beim letzten Song. Bei der Setlist hatte sich die Band überwiegend für das aktuelle Album entschieden. Vereinzelt gab es aber auch ein paar ältere Songs zu hören.

Nach einer guten Stunde kurze Verwirrung. Die Musiker verschwanden schon von der Bühne, kamen aber für sieben weitere Songs als Zugabe zurück. Der Sänger bat um ein wenig Ruhe, denn die nächsten Lieder wurden zum Teil akustisch performt, mit Streichinstrument, Ziehharmonika und Akustikgitarre. Den Coversong „Blood“ sangen sie zusammen mit Gang of Youths und gaben hier noch mal richtig Power. Den Abschluss des Abends machten sie dann mit „Delta“ im Konfettiregen.

Im Sommer ist die Band auch auf einigen Festivals zu sehen. Wer es jetzt nicht nach Berlin geschafft hat, bekommt auf dem diesjährigen Hurricane Festival in Scheeßel noch einmal die Chance Mumford & Sons live zu sehen.