Wenn ich an international bekannte Melodic-Metal Bands denke, dann kommt direkt nach EPICA die Band Within Temptation. Die 1996 in Waddinxveen, Süd Holland, gegründete Band hat mich schon einige Male live sehr beeindruckt und am 20.10.2023 durften sich Fans der Band über ein neues Album freuen.
Seit 2011 hat die Band nun eine sehr stabile Besetzung die mit „The Unforgiving“ (2011), „Hydra“ (2014) und „Resist“ (2019) wirklich gewaltig abgeliefert hat. „Bleed Out“ nenn sich nun die insgesamt 8. Studio-Scheibe der Band und die enthaltenen 11 Songs haben es gewaltig in sich.
Begonne wird mit dem Schlachtruf „We go to war“, welcher direkt die Richtung vorgibt. In Zeiten, in welchen wirklich Krieg auf der Welt herrscht, ein derartig starkes Statement zu veröffentlichen ist gewagt, doch in der Form wie es Within Temptation getan hat wirklich gelungen. „Bleed Out“ folgt und bringt vor etwas Melodie, ein absolut deftiges Einstiegsriff. Der Song hat etwas hypnotisierendes und der emotionale Refrain überwältigt einen direkt.
„Wireless“ entschleunigt etwas und bringt neben etwas Djent auch verspielte elektronische Elemente. „Worth dying for wake up“ folgt und beginnt etwas mystischer als seine Vorgänger. Anschließend wird in eher altbekannter Art abgeliefert. „Rituals“ bringt einen sehr „mitsingbaren“ Einstieg und auch wirklich beeindruckende Vocals. Es wäre nicht so, als wären die anderen Songs hinsichtlich der Vocals schlechter, doch die Dynamik in „Ritual“ ist wirklich einzigartig.
Mit „Cyanide Love“ geht es schon fast etwas in Richtung Industrial Metal, bis „The Purge“ wieder etwas entschleunigt. „Don`t pray for me“ hält die aufgekommene leicht depressive Stimmung aufrecht und bringt etwas ruhigere Passagen als sein Vorgänger. Mit „Shed my skin“ wird eine Kooperation mit Annisokay dargeboten, welche sich gewaschen hat. Natürlich bringt der Track etwas mehr Metalcore, als man von der Band gewohnt ist.
Abgeschlossen wird das Album mit „Unbroken“ und „Entertain you“ und so geht ein spannendes Album mit einem letzten großen „Wumms“ zu Ende. Speziell „Entertain You“ gibt zum Schluss noch einmal gewaltig Gas und bringt sogar noch etwas mehr vom Wechselgesang zwischen männlichen und weiblichen Vocals.
Fazit:
Within Temptation sind einfach nicht mehr aus der Welt des modernen Metals wegzudenken und liefern in guter Frequenz feine Alben, welche nicht nur musikalisch wirklich gut sind, sondern auch textlich zum Denken anregen und von den derzeitigen politischen Themen beeinflußt sind. Die abwechslungsreichen Kompositionen können nicht nur tief ins Herz gehen und mitreißen, sondern ebenso mächtig motivieren. Meist sind mir persönlich Symphonic-Metal-Bands zu lasch, doch Within Temptation bringen mit ihren djentigen Passagen auch mich zum Headbangen. Insgesamt ist „Bleed Out“ wirklich gelungen und hat aus meiner Sicht satte 9 von 10 Punkten verdient.
Tracklist
- We go to war
- Bleed out
- Wireless
- Worth dying for wake up
- Ritual
- Cyanide love
- The purge
- Don`t pray for me
- Shed my skin (ft. Annisokay)
- Unbroken
- Entertain you