Der englische Sänger, Songwriter, Gitarrist und Pianist Frank Turner hat sich am 03.05.2024 mit seinem neuen Album „Undefeated“ zurückgemeldet. Mit dem nun 10. Studioalbum liefert er nicht nur gleich 14 frische Songs, sondern steht nun auch nach der Trennung von seinem vorherigen Label wieder auch eigenen Füßen. Was erwartet einen nun in den neuen Werken?
Wenn man nach der Zeile „Now I`m suprised to report that as I enter my forties, I`ve returned to being an angry man“ des Songs „No Thank You For The Music“ geht, dann die Musik eines wütenden Mannes in seinen 40ern. Aber beginnen wir am besten chronologisch. Mit „Do One“ wird eröffnet und wirklich wütend klingt der Opener nicht. Textlich bekommt man vorgelegt, dass man sich nicht von Anderen heruntermachen lassen soll und musikalisch wird freundlicher Punk-Rock abgeliefert.
Mit einem verwirrenden Intro und etwas folkigem Sound geht es dann in „Never Mind The Back Problems“ weiter. Nach den relativ kurzen Nummern wird es mit „Ceasfire“ dann wieder etwas andächtiger und auch textlich etwas ernster. Die aufgekommene Nachdenklichkeit wird direkt im Anschluss von „Girl From The Record Shop“ verblasen. Mit „Pandemic PTSD“ arbeitet Turner ein Thema auf, welches uns wohl allen in den letzten Jahren, wenn nicht auch noch jetzt, im Magen liegt. „Letters“ bringt darauf etwas Melancholie und mit „East Finchley“ ergibt sich Turner einer gewissen Nostalgie.
Der wütende 40-Jährige zeigt dann mit „No Thank You For The Music„, was ihn in seinem Alter beschäftigt, bevor mit „The Leaders“ wieder etwas aufgelockert wird. „International Hide and Seek Champion“ legt noch auf etwas ähnliche Weise nach, bevor „Show People“ wieder etwas entschleunigt. Mit akustischer Gitarre und ruhigem Klargesang geht es dann in „On My Way“ weiter, bis mit „Somwhere Inbetween“ die wohl poppigste Nummer am Album losgetreten wird. Den Titeltrack kann man als Ballade beschreiben, welche mit orchestralen Effekten aufwartet und das Album wirklich gekonnt abschließt.
Fazit:
Frank Turner ist definitiv einer der interessantesten Sing-Songwriter, welcher zwischen Pop, Punk und Folk laviert. Die Ladung an Songs, die man auf „Undefeated“ findet, ist nicht nur schön abwechslungsreich, sondern bringt Zeilen zum Nachdenken, aber auch zum Lachen. Stimmlich zeigt Turner, dass er gewaltig Gas geben, aber auch mit ruhiger zarter Natur an die Sache herangehen kann. Seine Kollegen Ben Lloyd (Guitar), Tarrant Anderson (Bass), Callum Green (Drums) und Matt Nasir (Piano) haben hier auch vollste Arbeit geleistet. Im Großen und Ganzen ist „Undefeated“ ein wirklich gelungenes Album und da es sich auch noch um die erste Eigenproduktion von Turner handelt, vergebe ich 9 von 10 Punkten.
Tracklist
- Do One
- Never Mind The Black Problems
- Ceasefire
- Girl From The Record Shop
- Pandemic PTSD
- Letters
- East Finchley
- No Thank You For The Music
- The Leaders
- International Hide And Seek Champions
- Show People
- On My Way
- Somewhere Inbetween
- Undefeated