Reeperbahnfestival 2018

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Hamburg, 20.09.2018 (JS) - 900 Programmpunkte an 90 unterschiedlichen Spielorten – das Reeperbahnfestival, das seit 2006 jedes Jahr in Hamburg stattfindet, zählt mittlerweile zu Europa‘s größtem Clubfestival. Vom 19. – 22. September 2018 gibt es nicht nur die Möglichkeit Konzerte verschiedener Genres zu besuchen, sondern es wird auch ein Programm für Kunst, Film und Literatur geboten. Erwartet werden insgesamt 40.000 Besucher. Wie auch im letzten Jahr, wurde das Heiligengeistfeld wieder in ein Festival Village verwandelt. Zwischen dem ganzen Gewusel in den einzelnen Clubs, dient das Village als Ruhepol und Rückzugsort mit vielen Sitzmöglichkeiten. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Auf dem Festival Village und auch auf dem Spielbudenplatz werde von mehreren Foodtrucks Leckereien angeboten.

Am Donnerstag starteten die Konzerte bereits um die Mittagszeit. Nick Faye, der sonst mit seinen Deputies unterwegs ist, stand im Kukuun Klubhaus St. Pauli alleine auf der Bühne. Der kanadische Sänger hat bei seinem Auftritt eine sehr intime Stimmung geschaffen und die Zuhörer lauschten ganz leise seiner souligen Stimme. Nick Faye ist nicht nur Sänger, er versteht es auch, das Publikum zu unterhalten. Nicht nur ein Mal hat er angeboten, ihm Fragen zu stellen und war etwas enttäuscht, dass keiner sich traute. Das erwartet er, falls er mal wieder zu einem Auftritt nach Hamburg kommen wird. Ab der Hälfte des Konzertes bei dem Song „Whisper“ wurde Nick von einer Dame begleitet. Beide Stimmen harmonierten perfekt zusammen.

Gleich im Anschluss um 13:00 Uhr spielte der Singer/Songwriter Micah Erenberg ebenfalls im Kukuun. Ein ziemlich schräger, aber sympathischer Vogel aus Kanada. Seinen aktuellen Look mit gelben Haaren hat er sich laut seiner Aussage extra für seine Auftritte in Deutschland zugelegt. Der heutige Auftritt ist der Letzte seiner Tour, er meinte „The last gig ever“ und lachte. Die Stimme von Micah ist leicht quietschig und es gibt viele hohe Töne, aber dafür auch einen hohen Wiedererkennungswert. Seine Songs sind poetisch, herzzerreißend und voll feinfühliger Details.

Auf dem Festival-Village wurde auf einem Container eine Open-Air-Bühne aufgebaut, die sogenannte „Fritz Bühne“. Durch die Höhe bekommt man auch aus weiterer Entfernung etwas mit. Heute gab es dort insgesamt 5 Auftritte, um 14:30 Uhr unter anderen von Jerry Wiliams. Die blutjunge Songwriterin aus Großbritannien darf während des Festivals insgesamt drei Mal auf die Bühne und präsentierte Songs für Ihr Debütalbum.

Das Molotow bietet während des Festivals vier Spielorte an (Backyard, Club, Karatekeller und SkyBar). So wird rum um die Uhr was geboten und man kann von einer Konzertbühne zur Nächsten wechseln. Um 15:30 Uhr trat im Club die niederländische Band Pip Blom auf die Bühne. Leider konnte man zum Teil wenig von den Texten verstehen, dennoch hat die Band einen ordentlichen Auftritt hingelegt. Es war viel Bewegung auf der Bühne und man bekam von Anfang an Lust sich zur Indie-/Rock Musik zu bewegen.

 

Die Band hat auf jeden Fall das Zeug für größere Gigs. Am Abend durften sie noch einen weiteren Auftritt in der Prinzenbar geben.

Auf dem Spielbudenplatz gab es vor dem N-Joy Reeperbus den ganzen Tag über kurze Auftritte von Musikern. Unter anderem spielten hier am Nachmittag Matt Gresham, ein australischer Singer Songwriter der am Abend noch im Terrace Hill spielte, sowie Passenger aus Großbritannien.

Im Grünen Jäger, einem kleinen Club auf St. Pauli, gaben Leto um 20:00 Uhr richtig Vollgas. Das Publikum ist genauso ins Schwitzen gekommen wie die Band selbst. Ihr Debütalbum „Vor die Hunde“ brachte die Hamburger Punk/Rock Band im letzten Jahr raus. Angefangen haben sie damals mit englischen Texten, haben dann aber doch die Muttersprache für ihre Songs entdeckt. Definitiv ein super Live-Auftritt!

Um 21:00 Uhr spielte Amber Run, eine britische Indie-Band, im Uebel & Gefährlich. Mit Ihrem Debütalbum „5am“ kam bei Amber Run sofort der Durchbruch und sie haben auf vielen großen Festivals gespielt. Anschließend gab es jedoch eine Zeit, in der es zu Unstimmigkeiten in der Band in Bezug auf die Musikrichtung gab. Der Schlagzeuger ist ausgestiegen und die Band musste einen neuen Weg einschlagen. Beim Publikum kam der Gesang gut an und gab viel Applaus.

Hinter dem Künstlernamen Passenger verbirgt sich der Brite Mike David Rosenberg. Nachdem er am Nachmittag einen kleinen Auftritt im N-Joy Reeperbus hatte, folgte um 23:00 Uhr der große Auftritt im Docks. Nur mit seiner Gitarre und sich selbst auf der Bühne hat er das Talent, eine unglaublich schöne Atmosphäre zu schaffen. Er animiert das Publikum zum einen ganz leise zu sein, um seine Songs zu fühlen und zum anderen laut mitzusingen und Stimmung zu machen. Passanger hat in diesem Jahr schon sein 10. Album rausgebracht, von dem er auch einige Songs spielte. Das am 31.08.2018 erschienende neue Album --> „Runaway“ hat Nordevents gerade rezensiert. Gerne erzählt er kleine Geschichten zu der Entstehung und den Texten seiner Lieder. Ein sehr schöner Ausklang des Festival-Tages.