Scott Stapp: „HIGHER POWER“

Gregor Eder

Werfen wir einmal einen Blick nach Florida. Der dort geborene Musiker Scott Alan Stapp hat sich über die Jahre seiner musikalischen Arbeit mit CREED und Art of Anarchy einen gewaltigen Namen erarbeitet und auch als Solo-Musiker gewaltige Erfolge feiern dürfen. Am 15.03.2024 erschien sein neuestes und somit viertes Solo-Album, welches mit insgesamt 10 Songs aufwartet. Es trägt den Namen „Higher Power“ und mit dem gleichnamigen Song wird direkt losgestartet.

Mit dem Opener bekommt man direkt eine mächtige Ladung an Metal entgegengeschossen. Hier klingt Stapp schon fast wie ein Myles Kennedy, mit tieferer Stimme und die Gitarren liefern gewaltig ab. „Deadman`s Trigger“ folgt und legt noch einmal eine Schippe an Rhythmisierungen drauf. Derartig deftige Metal-Riffs ist man von Stapp, wenn man ihn nur durch CREED kennt, nicht gewohnt.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

GENRE: Hard Rock / Metal
VÖ: 15.03.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal
Rezensent: Gregor

Ein dezenter „Western-Vibe“ kommt im Anschluss mit „When Love Is Not Enough“ auf. Inhaltlich erklärt sich der Song schon durch seinen Titel, aber so schnulzig wie man es sich vorstellt wird es dann doch nicht. Mit „What I Deserve“ bekommt man dann die erste von insgesamt drei Kooperationen mit Yiannis Papadopoulos vorgelegt. Der preisgekrönte Gitarrist arbeitet schon eine längere Zeit mit Stapp zusammen und das merkt man auch an dem massiven Sound des Tracks. „If These Walls Could Talk“ folgt mit einer etwas größeren Überraschung, denn hier hat sich Stapp Dorothy hinzugezogen und die Kombination aus den beiden Stimmen ist wirklich gelungen, auch wenn der Songs wohl der Ruhigste auf dem Album ist.

„Black Butterfly“ legt darauf wieder einen Zahn zu und weckt einen nach der Ballade wieder schön auf. Kaum ist man wieder wach, wird man mit einer Mischung aus Country und Hard-Rock in „Quicksand“ verwöhnt. „You`re Not Alone“ entschleunigt nochmals etwas und macht hinsichtlich Zärtlichkeit „If These Walls Could Talk“ starke Konkurrenz. „Dancing In The Rain“ bringt noch kurz etwas „November-Rain-Feeling“ bevor das Album mit einem massiven Gitarrensolo in „Weight Of The World“ abgeschlossen wird.

Fazit:

Lustigerweise habe ich mich in letzter Zeit etwas mit der Stimmfarbe von Herrn Stapp auseinandergesetzt, da ich aktuell selbst ein paar CREED Songs übe und ich muss sagen, dass jene eine wirklich eigene ist. Mitunter gibt es ja auch einige Parodien bezüglich seiner Stimme, da sie doch einen etwas außergewöhnlichen Klang hat. Ich war jedenfalls sehr gespannt, wie Stapp auf diesem Album klingen würde und muss sagen, dass er mich wirklich überrascht hat. Die Songs sind wirklich eingängig und auch die etwas nasale Seite seiner Stimme passt bestens zu den Kompositionen. „Higher Power“ ist definitiv kein Album, welches wie ein schlechter CREED-Abklatsch klingt, sondern ein eigenständiges fulminantes Werk und dafür vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Higher Power
  2. Deadman`s Trigger
  3. When Love Is Not Enough
  4. What I Deserve ft. Yiannis Papadopoulos
  5. If These Walls Could Talk ft. Dorothy
  6. Black Butterfly
  7. Quicksand ft. Yiannis Papadopoulos
  8. You`re Not Alone
  9. Dancing in the rain ft. Yiannis Papadopoulos
  10. Weight of the World
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