Tyna: „PNK“

Gregor Eder

Nach derartig vielen internationalen Veröffentlichungen ist es Zeit, dass wir auch einmal wieder in die eigenen Lande blicken, denn von Hamburg aus erschallt schon länger eine interessante Mixtur aus Punk und NDW. TYNA haben sich 2013 zusammengefunden und am 22.03.2024 ihr Album „PNK“ veröffentlicht. Die mittlerweile aus FLINTA* und Allies bestehende Band machte schon 2019, in Form einer One-Woman-Show, auf sich aufmerksam und vor allem mit der explosiven EP „Dynamit“.

Nach der Veröffentlichung der EP fand Freddy zu Tina und schließlich fanden während der Pandemie noch Mia, Murphy und David zu den Zweien. So kann man sagen, dass sich TYNA schon eine Zeit lang im Wandel befindet und somit auch die Songs aus den verschiedenen Zeiten etwas unterschiedlich sind. „PNK“ bringt auf jeden Fall nun satte 13 Songs und einen Bonustrack, welcher nur auf der physischen Version des Albums enthalten ist.

Begonnen wird mit dem legendären Schlachtruf des Dackelclubs aus Hausmeister Krause und darauf folgt eine punkige Erklärung, warum man kein Teil eines scheiß Vereins sein möchte. Mit dem zweiten Song wird direkt eine Überraschung geliefert, denn in „Für Alle Und Mich“ hat die Band mit Alex Mofa Gang zusammengearbeitet. Der Pop-Rock Song liefert textlich eine etwas verquere Lovestory und einen wirklich eingängigen Refrain.

Mit „Sorgen“ wird eine klare Methode zum Umgang mit negativen Gedanken vorgetragen, bevor „Fleck Auf Dem Teppich“ wieder auf das Thema Liebe eingeht. „Unterwelt“ folgt und erinnert an lieblichen Pop-Rock aus den 2000ern, mit einem dezenten Schuss an Paramore-Flair. „Heute Euphorie“ und „Ich kündige“ entschleunigen etwas, bis es dann mit „To Do“ wieder schön hart wird. „Hunger“ wartet wieder mit etwas mehr elektronischen Elementen auf und „Kaugummi“ legt dann noch einmal eine Schippe drauf.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

GENRE: NDW-Punk-Rock
VÖ: 22.03.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label/Vertrieb: Redfield Records
Rezensent: Gregor

Es ist wirklich interessant, wie sehr hier die Elemente der NDW der 90er in neues Gewand gekleidet werden. „WWNWWT“ lässt vom Sound her den klassischen Punk hochleben, bevor es mit „Trotzdem Lieben“ kurz vor Schluss des Albums noch einmal etwas schnulzig wird.

„FCK FRNTX (Paradies Europa)“ ist sozusagen das offizielle Ende des Albums und jener Song bringt überraschenderweise noch ein paar NDH-Klänge. Der Bonustrack „3650“ bringt auf dem physischen Album noch einen heiteren Abschluss, in welchem die Band sich selbst etwas auf die Schippe nimmt.

Fazit:

Als ich den Genrebegriff NDW-Punk-Rock las, war ich sehr gespannt, was ich zu Gehör bekommen würde. Schlussendlich war mein Trommelfell sehr über die wuchtigen Riffs und die durchwegs fein kritischen Texte erfreut. Bisher hatte ich TYNA nicht wirklich auf dem Radar, doch mit „PNK“ hat es die Truppe definitiv geschafft mich von ihrer Arbeit zu überzeugen.

Der Sound ist schön kräftig und abwechslungsreich und die dargelegte Attitüde bringt einen beim Hören direkt in eine rebellische Stimmung. Alles in allem ist „PNK“ ein wirklich frisches und kräftiges Album geworden, daher vergebe ich satte 9 von 10 Punkten. Falls ihr nun noch etwas mehr Einblick in die Welt der Band bekommen wollt, dann könnt ihr hier noch das –> Interview zum Album nachlesen.

Tracklist
  1. Scheissverein
  2. Für Alle und Mich ft. Alex Mofa Gang
  3. Sorgen
  4. Fleck auf de Teppich
  5. Unterwelt
  6. Heute Euphorie
  7. Ich kündige
  8. To Do
  9. Hunger
  10. Kaugummi
  11. WWNWWT
  12. Trotzdem Lieben
  13. FCK FRNTX (Paradies Europa)
  14. 3650
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