ANOMALIE: „Tranceformation“
Mit großer Freude darf ich heute mit euch über ein Album sprechen, welches sicherlich noch einige Zeit in meiner Playlist rauf und runter laufen wird. Das österreichische fast One-Man-Projekt von Christian „Marrok“ Brauch (Songwriting/Vocals) und Lukas Schlintl (Drums) namens Anomalie veröffentlicht am 26.11.21 ihr neues und somit viertes Studioalbum. Es trägt den Namen „Trancefromation“ und die insgesamt 6 Tracks des Albums klingen etwas anders als das was man von Anomalie gewohnt ist.
Begonnen wird mit „Trance I: The Tree“. Hier bekommt man nach einem schön mystischen Intro eine gewaltige Ladung an Black Metal um die Ohren, während die Vocals hypnotisierend durch das Getöse schweben. Nachdem der Opener einen in eine andere Welt versetzt hat wird man in „Trance II: Relics“ vom Plätschern eines Baches begrüßt, welches langsam vergeht und anschließend wird mit einem Atemzug in ein mächtiges Riff übergeleitet. Interessant ist bei diesem Track, dass die Vocals während der Blast-Beats eher clean bleiben und erst im ruhigeren Part die distorted Vocals ausgepackt werden. Generell ist die über 9 Minuten lange Nummern sehr abwechslungsreich und liefert absolut fein ab. „Trance II: Alive“ folgt mit etwas ruhigerer Attitüde und getragenerem Rhythmus. Speziell bei dieser Nummer ist mir aufgefallen wie fein der Bass auf diesem Album herauskommt.
Die Art in welcher Marrok zwischen Clean-Vocals und Distorted-Vocals wechselt ist wirklich beeindruckend und bringt dem ganzen Song eine enorm coole Dynamik. „Trance IV: Nemesis“ bringt zu Beginn eine etwas düstere Stimmung und baut sehr gekonnt auf bis die Vocals losschießen. Der Song zerlegt nicht weniger gerecht als die zuvor, jedoch muss ich die Passage ab 03:00 hervorheben, denn diese ist einfach nur genial! Nach dem der Song entspannt ausgeklungen ist geht es mit „Trance V: Ceulean Sun“ weiter. Hier wird zuerst mit einem entspannten Riff aufgebaut und dann bricht die Black-Metal-Lawine über einem herein, welche sich erst am Schluss von Streichern beruhigen lässt. Mit „Trance VI: Eternal Burden“ gibt es dann zum Abschluss nochmal so richtig böse aufs Fressbrett, bevor das Album mit einem etwas mystischen Abgang endet.
Fazit: Anomalie hat sich zwar verändert, aber auf interessante und schlussendlich gelungene Weise. Ich habe wirklich schon lange nicht mehr ein Black-Metal-Album gehört, welches mich so hypnotisiert hat. Eigentlich ist die Genrebezeichnung nicht wirklich treffend, da die Kompositionen wesentlich mehr Elemente beinhalten als ein simpler Genrebegriff fassen könnte. Post-Black-Metal würde ich im Endeffekt eher wählen, aber es reicht ja auch vollkommen Anomalie einfach Anomalie sein zu lassen. Die Musik die unter diesem Namen produziert wird ist auf jeden Fall erste Sahne! Somit vergebe ich satte 10 von 10 Punkten. Bitte mehr davon! |