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DIE APOKALYPTISCHEN REITER: „Wilde Kinder“

Wenn es eine Truppe aus Weimar gibt, welche mit extremen Dampf durch die Gehörgänge fetzt, dann sind es Die Apokalyptischen Reiter. 2021 wurde „The Divine Horseman“ vorgelegt und am 22.04.2022 folgt nun das zwölfte Studioalbum namens „Wilde Kinder“. Die wilden Kinder namens Daniel „Fuchs“ Täumel (Vocals/Guitar), Volkmar „Volk-Man“ Weber (Bass/Vocals), Mark „Dr. Pest“ Szakul (Keys), Georg „Sir G.“ Lenhardt (Drums) und Adrian „Ady“ Vogel (Guitar) haben satte 10 Songs auf die neue Scheibe gepackt und Fans dürfen sich definitiv freuen.

Begonnen wird mit dem recht melodischen Song „Von Freiheit will Ich singen“. Textlich hat die Band wieder sehr motivierende Worte vorzutragen. Die vorgetragene Poesie ist wirklich fein gelungen, wenn auch die Nähe zu Rammstein unabstreitbar ist. Was die Truppe wesentlich besser macht als Rammstein ist in Track Nummer 2 zu hören, welcher sich „Volle Kraft“ nennt. In diesem Song bekommt man für Apokalyptische Reiter typische Rhythmen geliefert welche richtig deftig dahinmetzeln.

Die Gitarren sind richtig mächtig gemischt, der Bass fährt einem in Kombination mit der Double-Bass so richtig böse durch den Magen und die Vocals motivieren einen aufhöchstem Niveau. Mit “Alles ist gut“ wird eine etwas melancholische Mischung losgetreten bis es dann mit dem Titelsong „Wilde Kinder“ erst richtig abgeht.

Leinen los“ lässt daraufhin nicht locker und legt fast noch einen drauf. Auf einem brauchbaren Album der Apokalyptischen Reiter muss mindestens ein religionskritisches Lied enthalten sein und jenes wird definitiv mit dem Song „Euer Gott ist Tod“ geliefert. Kaum ist das Thema abgehakt wird es dann etwas fröhlicher mit „Nur frohen Mutes“. Nach den Brechern „Blau“ und „Der Eisenhans“ wird mit „Ich bin ein Mensch“ abgeschlossen. „Der Eisenhans“ ist mitunter eine der feinsten Nummern auf dem Album, da speziell bei diesem Song „Old-school“-Fans der Band absolut das geliefert bekommen, was sie von der Band erwarten. Der Abschlusssong liefert einen ausgewogenen Abgang zwischen harten Riffs und emotionaler Melodie.

Fazit: Ich war schon sehr gespannt was die Apokalyptischen Reiter diesmal vom Stapel lassen würden. Ich bin schon sehr lange ein großer Fan der Truppe und das letzte Album hat mich nur mittelmäßig mitgerissen. „Wilde Kinder“ hat mich diesmal richtig deftig weggeblasen. Für mich sind die Kompositionen endlich wieder schön abwechslungsreich und weniger „folk-lastig“. An gewissen Stellen hat es mich sehr überrascht, wie sehr die Vocals jenen von Till Lindemann ähneln. Beim Hören des Albums kam mir öfters der Gedanke, dass ich eigentlich genau solche Vocals gerne bei Rammstein hätte. Alles in allem ist „Wilde Kinder“ ein absolut feines Album geworden und somit hat es satte 10 von 10 Punkten verdient.

--> Musikvideo: DIE APOKALYPTISCHEN REITER - Wilde Kinder

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Von Freiheit will Ich singen
2. Volle Kraft
3. Alles ist gut
4. Wilde Kinder
5. Leinen los
6. Euer Gott ist Tod
7. Nur frohen Mutes
8. Blau
9. Der Eisenhans
10. Ich bin ein Mensch

VÖ: 22.04.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast/
Vertrieb: Warner
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor

Rezensionen:

--> "All you need is love"

--> „The Divine Horseman“