AURI II: „Those We Don`t Speak Of“
Was Machen die Herren Holopainen und Donockley wenn sie gerade nicht bei Nightwish beschäftigt sind? Sie geben natürlich mit ihrem Können in einer anderen Band Vollgas. Die Band Auri, bestehend aus den zuvor genannten Musikern und Johanna Krukela, hat 2018 mit „Auri“ ihr erstes Studioalbum veröffentlicht.
Am 03.09.2021 war es dann soweit, dass der Nachfolger „II-Those We Don`t Speak Of“ veröffentlicht wurde. Da ich Auri nicht bewusst am Schirm hatte war es klar, dass ich mir dieses Album einmal zu Gemüte führen sollte. Begonnen wird die neue Scheibe mit dem titelgebenden Track „Those We Don`t Speak Of“ und dieser Einstig zeigt sich sehr mystisch. Die zarten Vocals schweben nur so durch die von den Streichern aufgebaute atmosphärische Klanglandschaft.
Mit „The Valley“ bekommt man dann sehr ruhige Folk-Musik auf die Ohren, welche perfekt für den Soundtrack eines Elder-Scrolls Spiel wäre. „The Duty of Dust“ bringt dann neben der ruhigen Stimme von Krukela noch tiefere männliche Vocals. Bis zum vorherigen Song klingt alles etwas melancholisch und mystisch, doch mit „Pearl Diving“ ändert sich das Ganze. Hier wird eine sehr fröhliche Atmosphäre aufgebaut, welche mit dem verbauten Chor sogar etwas nach Kirchenmusik klingt. „Kiss The Mountain“ hält diese Stimmung etwas, lässt dann aber auch etwas von der vorhin erwähnten Melancholie wieder erscheinen. Der darauf folgende Song „Light and Flood“ setzt weniger auf direkte Vocals, sondern eher auf verschwommene Chöre und simple Vocals. Die fast 7 minütige Nummer kann man als musikalische Reise durch mittelalterliche, wenn nicht schon fast barocke Klänge, beschreiben. Dieser Stil wird dann auch bis zum Ende durchgezogen, wenn auch einmal mit mehr Violine, dann mit etwas mehr Keyboard, wobei letzteres oft solche Klangteppiche hinlegt, dass man kaum mehr vernehmen kann, dass es sich um ein Keyboard handelt.
Fazit: Durch den musikalischen Background der Musiker hatte ich definitiv Härteres erwartet. Geliefert wurde dann aber schlussendlich ganz brauchbare mittelalterlich barocke Musik. Die Vocals sind sehr beeindruckend, gehen aber in den massiven Soundlandschaften etwas unter. Die „Landschaften“ sind wiederum wahnsinnig schön aufbereitet und versetzten einen beim Hören gedanklich auf große grüne Haine oder Wiesen. Ich hatte beispielsweise bei „The Valley“ ein klares Bild von einer großen Wiese und einem kleinen mittelalterlichen Dorf dahinter vor meinem geistigen Auge. Es ist jedenfalls sehr interessant, was die Kompositionen bei mir ausgelöst haben. Auri liefern definitiv nicht in die Richtung ab, welche man von Holopainen und Donockley bzw. Nightwish kennt. Im Großen und Ganzen ist das Album eine sehr nette Reise durch eher altertümliche Klänge und hat insgesamt 6 von 10
--> Musikvideo: AURI - Pearl Diving |