2006 begab es sich, dass eine gewisse Band namens Lordi, aus Finnland den Eurovision Song Contest als erste Metal Band gewann. So etablierte sich das Genre etwas am Mainstream und es wurden die Tore für weitere Metalacts bei dem Event geöffnet, wie man beispielsweise an unseren letzten Vertretern Lord Of The Lost gesehen hat.
Finnland hat den Metal aber auch des Öfteren ins Rennen geschickt, wie beispielsweise 2021 mit der Band Blind Channel und eben jene hat am 01.03.2023 ihr neues Album „Exit Emotions“ präsentiert. Satte 12 Songs wurden mit diesem Album rausgebracht und auf genau jene stürzen wir uns jetzt einmal. Der Oepener „Wheres The Exit“ nimmt direkt Bezug auf den Albumtitel und fährt einem mit einer bösartigen Mischung aus Metalcore und Nu-Metal um die Ohren. Die Vocals von Joel Hokka erinnern teilweise an Linkin Park, wobei die Screams wesentlich diffiziler sind.
Mit „Deadzone“ bekommt man eine Ladung an 2000er-Metalcore entgegen geschossen und „Wolves In California“ bringt eine interessante Mischung aus Metal und Rap, welche zwar kurzzeitig nach Limp Bizkit klingt, dann aber eher gen Melodie abdriftet. „XOXO“ folgt, beginnt mit harten Riffs, schmeißt einen melodiösen Refrain nach und zerlegt darauf mit einem netten Breakdown. „Keeping It Surreal“ ist im Anschluss eher ruhiger und auf die Melodie fokussiert, was sich mit „Die Another Day“ noch einmal etwas verstärkt wird. Der Song lässt sich schon eher in Richtung Melodic Metal einordnen.
Mit „Phobia“ bleibt man noch kurz in der melancholisch ruhigen Stimmung, doch dann wird wieder richtig hart losgelegt. „Happy Doomsday“ verzichtet auf ein nettes Intro und fährt einem mächtig durch den Gehörgang. „Red Tail Lights“ hält die Stimmung aufrecht, bis „Not Your Bro“ wieder mehr in Richtung Nu Metal geht. „Flatline“ lässt noch einmal kurz die elektronische Seite der Band hochleben bis „One Last Time Again“ noch einmal richtig Gas gibt und das Album mit atmosphärischen Klängen abschließt.
Fazit:
Das nun 5. Studioalbum von Blind Channel zeigt sich nicht großartig unterschieldich zu seinem Vorgänger, bringt aber definitiv eine leichte Weiterentwicklung bezüglich dem Gesamtsound. Bei so vielen Effekten ist es schwer einen „tighten“ Mix abzuliefern, aber der Techniker hat hier beachtliche Arbeit geliefert.
Die Band bringt eine interessante Mischung aus Nu Metal und Metalcore, jedoch meist so, dass der harte Part vor dem lieblichen Refrain gebracht wird und erst danach wieder zerlegt wird. Irgendwie erinnert mich die Band durch die dezenten Genre-Wechsel auch an Electric Callboy, wobei jene doch auch etwas poppiger sind. Im Großen und Ganzen ist „Exit Emotions“ ein wilder Ritt durch die Metal-Genre ab den späten 90ern und hat aus meiner Sicht 8 von 10 Punkten verdient.
Tracklist
- Wheres the Exit
- Deadzone
- Wolves In California
- XOXO
- Keeping It Surreal
- Die Another Day
- Phobia
- Happy Doomsday
- Red Tail Lights
- Not You Bro
- Flatline
- One Last Time Again