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The BOSSHOSS: „Electric Horsemen“

The BossHoss aus Berlin liefern nun schon 19 Jahre ihren interessanten Country Rock. Am 05.05.2023 hat die Truppe ihr 9. Studioalbum veröffentlicht und es trägt den Namen „Electric Horsemen“. Mit dem gleichnamigen Song startet das Album und bringt etwas verwirrende Klänge. Hier werden die wilden elektrischen Reiter auf elektronische Art und Weise besungen. Kaum endet der Song, welcher mit den Gitarren sehr sparsam umgeht, wird es mit Ilse Delange etwas popig in „YOU“. Mit „Dance The Boogie“ wird es etwas funky, wenn auch die Vocals klar in die klassische Rock`n`Roll Richtung schlagen.

Wenn schon Country im Titel steht, dann sollte auch geliefert werden. Das passiert nur partiell in „Country Girl“, während auf etwas banale Weise eine Dame besungen wird. Nach der vermeintlich texanischen Ballade geht es mit „Electric“ und etwas komischen „Yeah Yeah Yeah`“ Gerufe weiter. Im folgenden „Best Friends Forever“ bekommt man Michael Patrick Kelly in einem entspannten Song zu Gehör. „What would a woman do“ stellt eine wirklich interessante Frage inklusive Bläsern und nettem Groove. Mit einem „Sommer-Hit“-Versuch geht es dann in „Set me on fire“ weiter. Der Song klingt wirklich wie für den Sommer geschrieben und ich bin mir sicher, dass ich jenen in den nächsten Monaten im Radio hören werde.

Auf die doch entspannte Nummer kommt in „Ride with us“ wieder etwas Tempo ins Spiel, bis es mit „Three Little Words“ etwas kitschig, glaubt man. Die hier besungenen drei Wörter sind nicht „I love you“ sondern „Fuck you too“. Ein netter kleiner Dreh, aber nichts was mich groß zum Schmunzeln bringt. Mit „Nice but no“ kommen endlich harte Gitarren ins Spiel, was nicht verwunderlich ist, denn bei dieser Nummer haben Electric Callboy etwas nachgeholfen. Die Gitarren haben schön Dampf und die Shouts kommen auch wirklich gut. Abgeschlossen wird das Album mit einer Art Country Pop. „Never Say Never“ ist vom Gefühl her nicht weit weg von „No No Never“, falls ihr versteht was ich meine.

Fazit: Ich verstehe den Stil von BossHoss bis heute nicht wirklich. Auf der einen Seite ist die Band für ihr „Wild-West“ Image bekannt, liefert aber dazu komplett konträre Musik. Bei der Musik handelt es sich schlussendlich um relativ gut strukturierte Pop/Rock-Songs mit einer Ladung an elektronischen Elementen. Die Texte finde ich etwas gar lasch und finde, dass die reine Imitation der Stimmfarbe von Elvis nicht ausreicht um vorhin erwähnten Fakt gut zu machen. „Electric Horsemen“ wird die Fans der Band sicherlich gut versorgen, doch wirklich beeindruckt bin ich persönlich nicht. Daher vergebe ich 7 von 10 Punkte. 

--> Musikvideo: The BossHoss, Electric Callboy - Nice But No

 
Bewertung:

GENRE: Country-Rock/ Pop

TRACKLIST:

1. Electric Horsemen
2. You
3. Dance The Boogie
4. Country Girl
5. Electric
6. Best Frinds Forever
7. What Would A Woman Do
8. Set Me On Fire
9. Ride With Us
10. Three Little Words
11. Nice But No
12. Never Say Never

 

VÖ: 05.05.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Mercury
Vertrieb: Univeral Music Group
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension --> THE BOSSHOSS: "Black Is Beautiful"