Alice Cooper: „Road“
Alice Cooper muss man definitiv nicht vorstellen. Die Legende des Shock-Rock ist noch immer im vollen Arbeitsmodus neben seinen Tätigkeiten mit Hollywood Vampires und so dürfen wir uns am 25.08.2023 über ein neues Album freuen. Mit insgesamt 13 Songs werden wir auf „Road“ verwöhnt und schon der Opener „I`m Alice“ liefert solide ab. Der Song erklärt noch einmal ganz genau wer die Legende ist, bevor „Welcome to the Show“ so richtig loslegt.
Mit Tommy Henriksen, Ryan Roxie und Nita Strauss an den Gitarren hat Alice eine gewaltige Armada an den Saiten und auch Chuck Garric liefert am Bass mörderisch ab. Glen Sobel liefert zu dem Ganzen einen deftigen Beat. Mit „All over the world“ wird es dann etwas bluesig und „Dead Don´t Dance“ fährt dann mit etwas härteren Riffs durch den Gehörgang. „Go Away“ folgt und erinnert vorerst an ZZ Top, bis dann der Refrain etwas Abwechslung liefert. „White Line Frankenstein“ bringt dann wieder harten Rock der Spitzenklasse, welche von Beginn bis Ende energiegeladen durchzieht.
„Big Boots“ stampft mit satten Tom-Schlägen und interessantem Keyboard durch die Gegend, bis die „Rules of the Road“ auf eindrucksvolle Weise dargelegt werden. Bei erstgenannter Nummer tut man sich etwas schwer nicht „Boobs“ anstatt „Boots“ zu verstehen, was vermutlich auch der Witz an dem Song sein soll.
Letztgenannter Song grooved wirklich entspannt dahin bis „The big goodbye“ schon fast in Richtung Heavy Metal geht. Mit „Road rats forever“ wird noch einmal gewaltig eingeheizt, bevor „Baby please don`t go“ mehr Ruhe bringt. Ich hätte mich auch gewundert wenn Alice diesmal nicht die typische Ballade verbaut hätte. „100 More Miles“ liefert anfangs einen interessanten 70er Psychedelic-Touch, bis sich der Song langsam öffnet und aufbricht. Die Intensitätssteigerung wirkt wirklich sehr massiv und hypnotisiert einen schon fast. Abgeschossen wird das Album mit einer entspannten, schon fast funkygen, Fahrt mit dem „Magic Bus“.
Fazit: Der große Geschichtenerzähler hat es noch immer mächtig drauf. Die Songs sind wirklich solide und regen zum Headbangen an. Die Gitarrengewalt ist wirklich beeindruckend, was jedoch bei den vorhin genannten Künstlern nicht grob verwunderlich ist. Insgesamt finde ich „Road“ sehr gelungen und stelle mir jetzt schon die Bühnenshow zu den neuen Erzählungen vor. Hier beginnt aber auch irgendwo mein Kritikpunkt, denn ohne die Live-Show wirkt das Album etwas wie als würde man simpel das 10. Buch des selben Autors lesen. Alles in allem ist „Road“ ein feines Hard-Rock Album und hat 7 von 10 Punkten verdient.
--> Musikvideo: ALICE COOPER 'I'm Alice'
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