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DEEP PURPLE: "Turning To Crime“

Erst im vergangenen Jahr hat die legendäre Band DEEP PURPLE ihr 21. Studioalbum namens „Whoosh!“ veröffentlicht und gemeinsam mit dem Produzenten Bob Ezrin einen sehr guten Erfolg gefeiert. Am 26.11.2021 gab es nun schon wieder Nachschub, jedoch nicht auf die gewohnte „Deep Purple Art“.

Turning To Crime“ heißt die neue Scheibe und dabei handelt es sich um ein reines Cover-Album. Kein einziger der 12 Songs ist aus der Hand der Truppe, doch gerade das macht das Album enorm interessant. Neben Klassikern wie „White Room“ von Cream oder „Watching The River Flow“ von Bob Dylan finden sich auch noch Songs von den Yardbirds, Jimmy Driftwood, Bob Seger, Huey Smith, Arthur Lee, Louis Jordan, Mitch Ryder & Detroit Wheels, Fleetwood Mac und Little Feat auf der Scheibe wieder.

Die Songwahl ist wirklich sehr interessant, jedoch sind die jeweiligen Interpretationen durch Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice, Donald Airey und Steven Morse, welche auf dem Cover des Albums als frisch gefangene Verbrecher posieren. Die Band hat die doch schon etwas älteren Songs auf ihre ganz eigene Art und Weise revitalisiert und jeder Fan der Musik der 70er Jahre sollte sich zufriedenstellend versorgt sein.

Schon bei „7 And 7 Is“ kommt ein unbeschreibliches Feeling auf, welches durch „Rockin` Pneumonia And The Boogie Woogie Flu“ nochmal gesteigert wird. In „Oh Well“, „Jenny Take A Ride!“ und „Watching The River Flow“ wird mächtig abgerockt und „Let The Good Times Roll“ setzt dem Ganzen die Krone auf.

Die Kombination aus Deep Purple Spirit und dieser genialen Nummer ist wirklich phänomenal. Eigentlich sollte es mich nicht verwundern, dass derartig geübte Musiker solch feine Covers liefern, doch die Art auf welche abgeliefert wird ist schon wirklich bewundernswert.

Fazit: Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn etwas skeptisch war, ob ein derartiges Cover-Album gut funktionieren würde, doch im Endeffekt hat es mich wirklich vom Hocker gehauen. Die Songwahl ist genial und definitiv nicht das, was man von Deep Purple erwarten würde. Die Interpretationen sind wirklich erste Sahne und somit wurden die Songs gekonnt revitalisiert. So habe ich das Solo in „Shape Of Things“ oder auch Bob Seger`s „Lucifer“ noch nie gehört und es gefällt mir absolut gut.

Deep Purple liefern noch immer gut ab und haben nach Beendigung ihrer Album-Trilogie mit „Turning To Crime“ nochmal eine Schippe draufgehauen. Ich würde ja gerne 10 von 10 Punkten vergeben, doch da es sich um ein Cover-Album handelt hebe ich mir diese Bewertung besser für die nächste selbst-komponierte Scheibe der Band auf. Somit gibt es für „Turning To Crime“ satte 9 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Deep Purple "Rockin' Pneumonia And The Boogie Woogie Flu"

 
Bewertung:

GENRE: Hard Rock

TRACKLIST:

1. 7 And 7 Is  (Arthur Lee)
2. Rockin´ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu (Huey „Piano“ Smith)
3. Oh Well (Fleetwood Mac)
4. Jenny Take A Ride! (Mitch Ryder & Detroit Wheels)
5. Watching The River Flow (Bob Dylan)
6. Let The Good Times Roll (Louis Jordan)
7. Dixie Chicken  (Little Feat)
8. Shapes Of Things (Yardbirds)
9. The Battle Of New Orleans  (Jimmy Driftwood)
10. Lucifer (Bob Seger)
11. White Room (Cream)
12. Caught In The Act (Medley) 

 

VÖ: 26.11.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: earMUSIC
Vertrieb: Edel
Auf Tour im Norden: 23.06.2022, Stadtpark Freilichtbühne, Hamburg

Rezensent: Gregor

Rezension --> DEEP PURPLE: „Whoosh“

Interview --> Roger Glover