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DESTRUCTION: „Born To Thrash (Live in Germany)“

Die 1982 gegründete Band Destruction ist schon lang nicht mehr aus der deutschen Metal-Szene wegzudenken und mitunter wird sie ja mit Tankard, Kreator und Sodom zu den Big-4 in Deutschland gezählt. Natürlich bleibt so eine Truppe in einer solchen Krisenzeit nicht leise und daher hat sie am 08.05.2020 ein Live-Album namens „Born to Thrash (Live in Germany)“ veröffentlicht. Im Rahmen der Veröffentlichung durfte ich mit Schmier (Vocals/Bass) höchstpersönlich plaudern. Zum --> Interview.

Aber nun direkt zum Album. Die Scheibe wurde laut Schmier ohne Wissen der Band aufgenommen. Ein befreundeter Kollege mit einem mobilen Studio war am "PartySan" zugegen und lieferte nach dem Konzert der Band die Aufnahmen Backstage. Natürlich war die Band, bestehend aus Mike Sifringer (Guitar), Marcel „Schmier“ Schirmer (Bass/ Vocals), Randy Black (Drums) und Damir Eskic (Guitar/ Backing Vocals), sehr erfreut und in der Corona-Krise stellten sich die Aufnahmen als Möglichkeit dar, welche von der Band genutzt wurde. Alles in allem handelt es sich bei der Scheibe um ein das damalige Live-Set der Band inklusive wunderbaren Ansagen, mit sehr konkreten Messages. Man fühlt sich beim Hören der Tracks wirklich, als wäre man vor Ort und speziell Aussagen wie „Ihr seid die Szene“ heizen einem besonders ein.

Die Songlist zeigt sich fein gemischt und ausgewogen mit Klassikern und Tracks vom letzten Album und die zu hörende Stimmung treibt einem einfach die Gänsehaut auf. Schmier und ich haben im Interview kurz diskutiert, dass unbewusste Aufnahmen meist die Besten sind und dies trifft bei diesem Album auf jeden Fall zu. Hier wurde eine wirklich heftige Show ganz natürlich ohne „Aufnahme-Stress“ aufgenommen und das hört man einfach. Gemixt wurde das Ganze in der Schweiz vom „Standard-Mix/Mastering-Team“ der Band und für ein Live-Album klingt das Teil wirklich immens gut. „Butchered for Life“, „We Breed Evil“ und „Hellbound“ sind meine persönlichen Favoriten, wenn auch die Tracklist insgesamt sehr motiviert und positiv stimmt. Die Gitarren fetzen dahin, liefern aber auch schön rhythmisch fokussierte Passagen, die einen nur so zum Headbangen zwingen.

FAZIT: Live-Alben sind soundtechnisch immer so eine Sache, vor allem weil bei so großen Bühnen die Bass-Frequenzen meist sehr streuen. Generell ist es nicht einfach etwas so einzufangen wie es wirklich war, aber im Falle dieses Albums haben einige Faktoren zusammengespielt, welche dazu geführt haben, dass die Scheibe wirklich sehr gelungen ist. Einer der Faktoren ist die Art wie aufgenommen wurde, ein Anderer die schiere Live-Macht von Destruction, welche mich bisher noch immer überzeugt hat. Bodenständig, ehrlich und geboren um zu thrashen! Ein großes Dankeschön an die Band für einen derartigen Genuss in einer solch misslichen Situation. Das Album hat mich motiviert und mir ein bisschen Konzert-Feeling nach Hause gebracht, aber im Endeffekt auch bewusst gemacht wie sehr mir diese Welt der Konzerte fehlt. Somit hoffe ich Destruction bald wieder live sehen zu können und vergebe für das Album satte 8 von 10 Punkten. 

 
Bewertung:

GENRE: Thrash Metal

TRACKLIST:

1. Curse the gods
2. Nailed to the cross
3. Born to perish
4. Mad butcher
5. Life without sense
6. Betrayal
7. Total desaster
8. The butcher strikes back
9. Thrash till death
10. Bestial invasion

VÖ: 08.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: DESTRUCTION - Nailed To The Cross - Live @PartySan