6 Jahre durften die Fans der Truppe Duran Duran auf ein neues Album warten, wenn auch in zumindest zwei davon das vorherige Album mit einer gehörigen Tour zelebriert wurde. Am 22.10.2021 war es endlich soweit und „Future Past“ erschien auf dem Markt. Das insgesamt 12 Track lange Album strotz nur so vor Hitpotential.
Begonnen wird mit dem Song „Invisible“ welcher einen direkt mit einer Ladung 80er-Sound versorgt. Auf Platz zwei findet man „All of you“ und der Song überzeugt mit einer Mischung aus 80er-Elektro-Sound und wahnsinnig feinem Groove, welchen man eher dem 70er Jahre Funk zuschreiben würde. Mit „Give it all up“ wird dann die erste „Kooperationsnummer“ präsentiert, denn hier hat sich zur Stammtruppe noch Tove Lo hinzugemengt. Der Song an sich wirkt etwas getragen, wird aber von Minute zu Minute stärker und liefert eine sehr eingängige Melodie. Der „Dance-Track“ erinnert sehr stark an die Musik der 90er, wenn auch eine gewisse Menge an 2000er-Club-Musik mitschwingt.
„Anniversary“ schlägt mit einer sehr eingängigen Bass-Line dann eher in Richtung „Wild Boys“ bis dann der titelgebende Track „Future Past“ einen Gang zurück schaltet und mit ruhigen atmosphärischen Klängen beeindruckt. Mit „Beautiful Lies“ wird erneut die 80er-Schiene gefahren bis mit „Tonight United“ wieder der Funk hervorgeholt wird. Nachdem richtig schön abgegrooved wurde bekommt man mit „Wing“ und „Nothing Less“ eher langsame Nummern serviert, welche mit großen atmosphärischen „Synthie-Klangteppichen“ etwas Ruhe in das Album bringen.
Bei den letzten 3 Songs haben sich Duran Duran wieder ein paar Kollegen dazugeholt. In „Hammerhead“ bekommt man die englische Rapperin Ivorian Doll zu Gehör. Bei dem Track „More Joy!“ hat sich die japanische Band Chai beteiligt. Der Abschluss wird dann mit „Falling“ geliefert und hier bekommt man Klänge des legendären Pianisten Mike Garson zu Gehör.
Fazit: Duran Duran liefern immer noch auf genialstem Niveau ab und produzieren Tracks zu denen man einfach nur Party machen will. Abgesehen davon, dass die Band nach 40 Jahren schon genau weiß was sie tut, liefert sie nicht immer das Selbe ab. Der Sound lässt sich zwar klar der Band zuschreiben, jedoch klingen die Songs sehr frisch und haben trotz klarem Hang zum 80er-Sound auch eine gewisse Menge an aktuellen Sounds im Gepäck. Nach meine Interview mit Drummer Roger Taylor wurde mir klar, dass die Band trotz ihres langen Bestehens nicht in ihrer Arbeitsweise verfahren ist und noch immer sehr offen experimentiert, was ich wirklich genial finde. Experimentelle Pop-Musik findet man heutzutage selten und ich finde Duran Duran sind hier definitiv ein Vorbild für heutige Musiker des Genres. „Future Past“ fasst heutige und frühere Klangelemente gekonnt zusammen und hat somit satte 9 von 10 Punkten verdient.
