FOO FIGHTERS: „But here we are“
Kommen wir zu einem Album welches ich in dieser Form nicht erwartet hatte. Nach dem Tod des legendären Drummers Taylor Hawkins war ich der Meinung, dass Foo Fighters nun wohl für einige Zeit eher still bleiben würden. Der Verlust lag der ganzen amerikanischen Musikszene schwer im Magen und man war sich nicht sicher wie es mit der doch sehr berühmten Truppe weitergehen würde. Entgegen meinen Erwartungen hat die Band sich doch sehr schnell wieder an die Arbeit gemacht und das Resultat wurde am 02.06.2023 bereits veröffentlicht.
Ich gebe zu, dass ich mich etwas geziert habe dieses Album zu rezensieren, da ich nicht unbedingt vom Letzten begeistert war. Schlussendlich hat meine Neugier gesiegt, denn ich wollte wissen was der neue Drummer Josh Fresse so abliefert und wohin sich die Band gerade entwickelt. Das neue Album trägt den passenden Namen „But here we are“ und beginnt mit dem Song „Rescued“. Der Opener bringt einen etwas melancholischen aber grundsätzlich für Foo Fighters typischen Sound.
Der Einstieg macht auf jeden Fall Lust auf mehr und davon wird in „Under You“ genug geliefert. Wie gewohnt bringen die Texte einiges zum Nachdenken, speziell „Under You“ erklärt, dass es oft auch ok ist sich verloren zu fühlen. „Hearing Voices“ entschleunigt etwas und bringt schon fast einen dezenten The Police Vibe auf, wenn auch die Vocals wesentlich härter wirken. Der Song baut relativ lang auf, bringt dann schlussendlich einen mächtige Refrain, welcher perfekt zum Mitsingen geeignet ist. Egal welchen Song man auf diesem Album anspielt, die Texte, aber speziell die Refrains, gehen direkt ins Ohr.
Der titelgebende Track folgt auf „Hearing Voices“ und erweist sich als rhythmisch sehr ausgeklügeltes Stück. Auch stimmlich liefert Meister Grohl hier sehr abwechslungsreich und stellt klar, das die Band nicht daran gedacht hat aufzugeben. Die vorhin erwähnte Melancholie kehrt in „The Glass“ zurück, wenn auch gen Ende mit wesentlich hoffnungsvolleren Klängen. „Nothing at all“ und „Show me How“ bringen genau die Elemente zurück, welche mir am letzten Album gefehlt haben. Erstgenannter Song gibt gewaltig Gas und hat Moshpit-Potential. Der Zweitgenannte bringt ein eher ruhiges „smoothes“ Gefühl auf und entspannt mit atmosphärischen Sounds. „Beyond me“ entschleunigt darauf maximal und zeigt sich als herzerwärmende Ballade. In Hinblick auf die zu Beginn dargelegte Thematik ist dieser Song enorm emotional.
Bevor das Album mit dem nicht minder geladenen Song „Rest“ endet, wird mit „The Teacher“ noch einmal so richtig abgeräumt.
Fazit: Ich war vom letzten Album nicht wirklich überzeugt und hatte die Band schon, so traurig es klingt, für mich persönlich abgeschrieben. Ich wurde schlussendlich eines Besseren belehrt und wieder einmal von Meister Grohl und seiner Truppe überrascht, sowie beeindruckt. Herr Fresse macht sich an den Drums unglaublich gut und die Kompositionen im Generellen haben eine interessante Wirkkraft. Einerseits machen die Texte nachdenklich, wenn nicht sogar etwas traurig, andererseits ist genügend Raum um zur harten Gitarrenmusik abzugehen. Im Großen und Ganzen bin ich wirklich begeistert von „But here we are“ und muss der Band meinen Respekt aussprechen, denn es braucht vermutlich einiges an Kraft um nach so einem Verlust wieder derartig gut auf die Füße zu kommen. Hut ab! 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Foo Fighters - But Here We Are
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