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BILLY F GIBBONS: "Hardware”

Mit „Hardware“ liefert ZZ Tops Mastermind Billy F Gibbons nun sein drittes Soloalbum ab. Bis auf „Hey Baby, Que Paso“, das vor 30 Jahren von den Texas Tornados veröffentlicht wurde, beinhaltet es 11 weitere Originalkompositionen, die er zusammen mit dem Schlagzeuger Matt Sorum und den Producern Mike Fiorentino und Chad Shlosser aufgenommen hat.

Aufgenommen wurde das Album in den Escape Studios in der kalifornischen Wüste in Palm Springs nahe des Joshua-Tree-Nationalparks. Wie zu erwarten ist der Einfluss der seit 1969 existierenden Rockband ZZ Top nicht zu verleugnen, deren Gründungsmitglied der fleischgewordene Bart Billy F Gibbons ist und mit denen er immer noch regelmäßig auf Tour ist.

Mit seiner unverkennbaren Grabesstimme eröffnet Gibbons mit dem Southern Rock-Song „My Lucky Card“, der von einem einprägsamen Gitarrenriff vorangetrieben wird, das Album. Man spürt sofort, dass Gibbons einundsiebzigjährige Stimme nichts von ihrer Kraft verloren hat. Ein weiteres Highlight ist der Song „Vagabond Man“, in dem er sich an seine Vergangenheit als Landstreicher zurückerinnert, in der es gute und schlechte Zeiten gab und an die ganzen Geschichten, die er erzählen könnte. Bei „East Coast Junkie“ fühlt man sich teilweise an Surfrock erinnert und bei dem knallharten Rocksong „Shakin‘ Bones“ unterstützen ihn tatkräftig die beiden Lowell-Schwestern Megan und Rebecca von Larkin Poe, so dass sich hier sich 2 Musikergenerationen in einem Song grandios vereinigen.

Beim einzigen Coversong „Hey Baby, Que Paso“, in dem erzählt wird, wie man mit ein paar Brocken spanisch einem hübschen Mädchen imponiert, bekommt man sofort gute Laune. Das leider mit nur 37 Minuten Spielzeit etwas kurz geratene Album schließt mit dem Sprechgesang „Desert High“, der sich anhört, wie eine langsam durch den Wüstensand schleichende Schlange und der Bezug nimmt auf Jim Morrison von den Doors, der sich gerne als alter Ego eines Echsenkönig bezeichnete.

FAZIT: Ein ausgezeichnetes und sehr abwechslungsreiches Album, das man unbedingt laut hören muss. Man hört es ihm irgendwie an, dass es irgendwo in der glühenden Hitze der Wüste aufgenommen wurde. Das Klangspektrum reicht von klassischem Hardrock bis Neo-Metal, von Country-Rock bis New Wave, von Blues bis hin zu Surfrock-Anflügen.

--> Musikvideo: Billy F Gibbons - My Lucky Card

 
Bewertung:

GENRE: Bluesrock

TRACKLIST:

1. My Lucky Card
2. She’s On Fire
3. More-More-More
4. Shuffle, Step & Slide
5. Vagabond Man
6. Spanish Fly
7. West Coast Junkie
8. Stackin’ Bones (feat. Larkin Poe)
9. I Was A Highway
10. S-G-L-M-B-B-R
11. Hey Baby, Que Paso
12. Desert High

 

VÖ: 04.06.2021
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Concord Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Wolfgang

Rezension --> BILLY F GIBBONS "The Big Bad Blues"