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THE HELLFREAKS: „Pitch Black Sunset“

Ungarn ist was Rock-, Metal, und Punk-Musik angeht ein etwas hartes Pflaster, sind dort doch einige Bands aus diesen Gefielden, die die Szene am Leben halten und für ihre Musik kämpfen. Eine dieser Bands ist The Hellfreaks und jene hat am 14.04.2023 ihr neuestes Album veröffentlicht, welches den Namen „Pitch Black Sunset“ trägt.

Begonnen wird das 9 Track lange Album mit einem noch eher zurückhaltendem Intro namens „Sunrise“. Der Sound hat zu Beginn etwas sehr emotionales und wechselt dann in verstörende Störgeräusche, bevor „Old Tomorrows“ losgeht. Der erste volle Song bringt anschließend eine gewaltige Ladung an Punk-Riffs und mächtigen Vocals von Sängerin Shakey Sue. Die Mixtur aus geschrieenen und klarem Gesang ist wirklich gelungen und motiviert direkt zum Mitsingen. Mit „Hit me where it hurts“ geht es dann eher in Richtung Nu-Metal, vor allem wenn man die wilden Vocals und „Gitarren-Quietscher“ beachtet. Wenn man zu diesem Zeitpunkt schon glaubt, dass die Band sich etwas von ihrem Rockabilly/Punk-Sound entfernt hat, dann erlebt man in „Chaos“ sein blaues Wunder. Wenn man diesen Song mit dem alten Hit „Boogie Man“ vergleicht, dann glaubt man fast nicht, dass man es mit der selben Band zu tun hat.

In „Chaos“ wird auf feinste Hardcore-Manier gemartert, bis dann „Weeping Willow“ etwas entschleunigt, wenn auch am Ende des Songs wieder massiver zerlegt wird. Die Texte könnten zu den harten Songs nicht besser passen, denn sie liefern einige emotionale Themen, mit welchen sich wohl jeder, der schon etwas härtere Zeiten durchgemacht hat, identifizieren kann. „Body Bag“ und „Rootless soul riot“ lassen den Punk wieder etwas hervorblitzen, wenn auch die Grenze zwischen jenem und Thrash-Metal sehr schmal ist. Mit „PBSS“ wird noch einmal deftig abgeliefert, bevor das Album mit „Sunset“ abgeschlossen wird.

Fazit: The Hellfreaks haben sich in den 12 Jahren ihres Bestehens mächtig und prächtig entwickelt. Mir gefiel die „alte“ Art der Band schon sehr gut, doch die nun zugelegte Härte ist einfach massiv. Die Drums geben mächtig Gas, die Rhythmuswechsel kommen unerwartet und die Melodien kommen definitiv nicht zu kurz. Das Wechselspiel zwischen verzerrten und klaren Vocals ist wirklich sehr gelungen und man merkt, dass Shakey Sue sich als Sängerin immer und immer wieder verbessert, auch wenn sie von Beginn an schon ein enormes Potential hatte. Alles in allem ist „Pitch Black Sunset“ ein sehr dynamisches Album, welches ich jedem empfehlen würde, der vom tiefen Metal-Gegröhle schon genug hat! Ganz klar ist, dass The Hellfreaks für diese feine Veröffentlichung satte 10 von 10 Punkten verdient haben. Shakey Sue und ich haben uns im Rahmen der Veröffentlichung zu einem Interview getroffen. Was dabei rauskam findet ihr --> hier

--> Musikvideo: THE HELLFREAKS - Hit Me Where It Hurts

 
Bewertung:

GENRE: Metal/ Punk

TRACKLIST:

1. Sunrise
2. Old Tomorrows
3. Hit Me Where It Hurts
4. Chaos
5. Weeping Willow
6. Body Bag
7. Rootless Soul riot
8. PBSS
9. Sunset

VÖ: 14.04.2023
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal Media Group
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor

Interview mit --> Shakey Sue