VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

HIRAES: „Solitary“

Nachdem sich die Truppe Dawn of Disease aufgelöst hatte, suchten die restlichen Mitglieder einen neuen Modus, um ihre musikalischen Bestrebungen in die Welt zu bringen. Lukas Kerk (Guitar), Oliver Kirchner (Guitar), Christian Wösten (Bass) und Mathias Blässe (Drums) taten sich somit mit der Sängerin Britta Görtz (Ex-Cripper, Critical Mess) zusammen und formierten sich zu Hiraes.

Am 25.06.2021 war es nun endlich soweit, dass das Quintett der etwas heftigeren Musik ihr Debüt namens „Solitary“ veröffentlichten. Begonnen wird das Werk mit dem Opener „Shadows Break“, welcher sich mit atmosphärischen Rauschen annähert und dann in gediegenem Tempo einmal einheizt. „Under Fire“ wurde schon vor dem Release mit einem sehr feurigen Video veröffentlicht und liefert schon fast in Richtung Arch Enemy ab. „Grain of Sand“ nimmt dann etwas an Geschwindigkeit zu und hat einen Sound, den man als Mischung aus Thrash-Metal und Melodic Death Metal bezeichnen kann. Der Song gibt noch einmal richtig Gas, bevor es mit „1000 Lights“ wieder etwas ruhiger und melodischer wird.

Eyes Over Black“ hält sich melodisch gesehen noch eher an den vorherigen Track, liefert dann jedoch wesentlich mehr Blast-Beasts. „Outshine“ kommt mit einem etwas zurückhaltenden Intro um die Ecke und bläst einem dann auf feinste Death-Metal-Art die Schindeln vom Dach, bis mit dem titelgebenden Track „Solitary“ noch eins drauf gelegt wird. Speziell der „Anfangsgrowl“ von Britta ist enorm. Generell hat die Sängerin ihre distorted Vocals über die Jahre enorm ausgebaut und der Klang ist mittlerweile einfach brutalst fein. Bevor es mit „Running out of Time“ in die Endrunde geht, wird mit „Strangers“ schon fast in Richtung Amon Amarth geliefert. Der Schlusstrack bringt zum Abschluss noch dezente Black Metal Elemente und wird mit einem ruhigen Fade-Out beendet. Abgesehen von der deftigen Ladung an Rhythmik und Melodie sind auch die Texte enorm mitreißend. Auf mich haben die Texte sehr motivierend gewirkt, wenn auch einige Passagen sich nicht scheuen, die Härte der Welt anzusprechen. Im --> Interview mit Lukas und Britta habe ich über das Songwriting etwas mehr herausfinden können.

Fazit: Ich war schon sehr gespannt was Hiraes so liefern würde, da mir einerseits Dawn of Disease sehr gut gefallen hat und ich Britta schon eine längere Zeit für ihre brachialen Vocals bewundere. Das Resultat ist wirklich beeindruckend und verdammt gut gelungen. Das Album enthält einige Tracks die sich sehr schnell im Gehirn verankern und ich habe ich schon beim zweiten Hördurchgang beim „Mitplerren“ erwischt. Die Texte sind nicht zu wage, aber auch nicht zu direkt gehalten und haben viel Raum zur Eigeninterpretation. Insgesamt ist „Solitary“ ein sehr gut gelungenes Debütalbum und hat satte 9 von 10 Punkten verdient. Ich freue mich schon auf mehr!

--> Musikvideo: HIRAES - Solitary

 
Bewertung:

GENRE: Melodic Death Metal

TRACKLIST:

1. Shadows Break
2. Under Fire
3. Grain of Sand
4. 1000 Lights
5. Eyes Over Black
6. Outshine
7. Solitary
8. Strangers
9. Running out of Time

VÖ: 25.06.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor

Interview mit --> Britta Görtz und Lukas Kerk