IMAGINE DRAGONS: „Mercury-Act 1“
Wie es schon im Presseschreiben des nun zu besprechenden Album steht: „Imagine Dragons zählen längst zu den größten Bands der Welt“. Umso größer ist natürlich die Erwartung wenn eine solche Band ein neues Album veröffentlicht. Am 03.09.2021 war es soweit, dass die Truppe eben jenes unter dem Namen „Mercury-Act 1“ veröffentlichte. Das somit 5. Studioalbum der Band zeigt sich nicht nur als simples Album. Mit Unterstützung des legendären Produzenten Rick Runi hat die Band sich dazu entschieden, sich einmal nicht mit offenen Metaphern zu spielen und endlich einmal etwas konkret Direktes bzw. sehr Persönliches darzulegen.
Begonnen wir das Album mit „My Life“ und schon hier merkt man, dass die Band sich etwas von ihrem Standard entfernt hat. Die intensive Stimme von Sänger Dan fährt durch die atmosphärischen Klänge wie ein Messer durch dichten Nebel. Mit dem zweiten Song „Lonely“ wird es dann etwas weniger melancholisch und eher funkig. „Wrecked“ geht dann etwas in die vorhin genannte Melancholie zurück, hat aber dabei wesentlich mehr Dampf als der Opener. „Monday“ biegt darauf mit einer richtig feinen Ladung Elektro-Funk um die Ecke und liefert Imagine Dragons auf eine Art und Weise, die man so definitiv noch nicht kennt.
Lustiger Weise kommt der Song „#1“ erst auf Platz 5, was aber nichts daran ändert, dass es sich beider Nummer um eine sehr entspannte Komposition handelt, welche sogar etwas an ein paar Justin Timberake Songs erinnert. „Easy Come Easy Go“ entschleunigt dann wieder etwas bis mit „Giants“ ein Feeling aufkommt, welches man aus dem damaligen Hit „Radioactive“ schon kennt. Speziell von der Rhythmik erinnert der Song an den ersten Hit der Band. „It`s Ok“ bewahrt noch etwas die Ruhe bis dann mit „Dull Knives“ so richtig fein abgerockt wird. Ehrlich gesagt hätte ich eine derartige Nummer von Imagine Dragons nicht erwartet und bin wirklich sehr davon beeindruckt.
„Follow You“ hält das Rock-Feeling zwar nicht, liefert aber auch brauchbar ab, genauso wie das folgende „Cutthroat“. Mit „No Time For Toxic People“ wird nochmal in melodisch altbekannte Gefielde zurückgeschenkt, bevor mit „One Day“ das Album sehr entspannt abgeschlossen wird.
Fazit: Ich bin wirklich sehr überrascht. An sich war ich von Imagine Dragons schon etwas genervt, da im Radio gerne Nummern gespielt werden, welche „Radioactive“ ähneln. Dieses Album hat auf jeden Fall wesentlich mehr als die altbekannte Rhythmik und Melodie hergegeben und einmal gezeigt, was die Truppe wirklich auf dem Kasten hat. „Dull Knives“ ist mit Abstand mein Favorit auf diesen Album und meiner Meinung nach könnte die Band gern etwas mehr von dieser Sorte liefern. Im Großen und Ganzen ist „Mercury-Act 1“ sehr fein geworden und hat 9 von 10 Punkten verdient. Ich bin schon sehr gespannt was im „Zweiten Akt“ so geliefert wird!
--> Musikvideo: Imagine Dragons - Easy Come Easy Go
|