IN EXTREMO: „Kompass zur Sonne“
Ach In Extremo… Ihr begleitet mich nun schon eine sehr sehr lange Zeit und nun muss das einmal gefeiert werden! Natürlich habt ihr da schon etwas feines für alle Fans vorbereitet und ich bin mir sicher, dass sich jene ebenso gefreut haben wie ich. Am 08.05.20 haben Michael Robert Rhein (Das letzte Einhorn - Vocals/Cister), Kay Lutter (Die Lutter - Bass), Sebastian Lange (Van Lange - Guitar/Vocals), Marco Zorzytzky (Flex der Biegsame - Dudelsack/Drehleier), Andrè Strugala (Dr. Pymonte - Harfe/Pommer), Boris Pfeiffer (Yellow Pfeiffer - Dudelsack, Brass, Nyckelharpa) und Florian Speckardt (Specki T.D. - Drums) zum 25. Jubiläumsjahr ihr neues Album „Kompass zur Sonne“ veröffentlicht.
25 Jahre, unzählige Konzerte und Festivals und dementsprechend viel mitreißende Musik. Mit insgesamt 12 neuen Tracks will die Band dies nun mit uns feiern. Begonnen wird mit „Troja“ und hier begrüßt uns ein schön ranziger Bass, welcher recht schnell mit Drums, Vocals und verzerrter Gitarre ergänzt wird, bis der unglaublich feine Refrain mit Dudelsäcken zu Gehör gebracht wird. „Bis Troja brennt“ heißt es in den Lyrics und der Track hat eine derartige feine rebellische Wirkung, dass man mit der Band am liebsten irgendwo einfallen würde. „Kompass zur Sonne“ folgt und startet mit einer sehr eingängigen Dudelsack-Melodie, bis dezent mit den Gitarren aufgebaut wird, bis der Refrain hervorbricht. Egal welchen Track man auf dem Album auswählt, man findet immer wieder Aufbaupassagen, welche wie eine auf einen zurollende Welle wirkt, bevor jene über einem in Form des Refrains einbricht.
„Lügenpack“ hält die aufgekommene Motivation aus den vorigen Songs und droht mit den Lyrics dem verlogenen Anteil der Bevölkerung mit dem Dudelsack zu jagen. Eine absolute Feinheit folgt im Song „Gogiya“ bei welchem die Band mit den Kollegen von Russkaja zusammengearbeitet hat. Wer die Kollegen kennt, kann sich in etwas vorstellen wie genial die Kombination klingt. Wer Bock auf In Extremo mit russischem Touch hat, der sollte dies Nummer definitiv nicht auslassen. Textlich zeigt sich das ganze Album wieder einmal bis in das kleinste Detail ausgefeilt. Ein Haufen Humor in bodenständigen Themen verbaut und auch etwas ernste, nachdenklich machende Zeilen. Das vorhin erwähnte rebellische Element lässt sich mitunter auf die aufstachelnden Lyrics zurückführen.
FAZIT: Hier haben wir einmal wieder ein Album, welches ich am liebsten in seinen Einzelteilen analysieren würde, doch dies ein enormer Zeitaufwand wäre. Auf jeden Fall ist es immer positiv wenn eine Scheibe so ein Bedürfnis in mir auslöst. Neben den „Main-Tracks“ finden sich noch 2 Bonustracks, unter welchen sich eine „Elektro-Version“ von „Saigon und Bagdad“ befindet, welche zeigt, dass die Truppe auch noch immer sehr experimentierfreudig ist. Somit bleibt nurmehr zu sagen, dass ich mich bei In Extremo für 25 Jahre geniale Musik und das Jubiläumsalbum mit satten 10 von 10 Punkten bedanke! |
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