IN FLAMES: „Foregone“
Nach 13 Studioalben und diversen Besetzungswechseln meldet sich das
schwedische Metal-Urgestein IN FLAMES mit einem neuen Album zurück. Das
nun 14. Album der Band trägt den Namen „Forgone“ und bringt einige
Neuigkeiten mit sich. Satte 4 Jahre mussten die Fans auf die neuen 12
Jahre warten, doch das bisherige Feedback zeigt, dass das Warten sich
gelohnt hat. Nicht nur die Songs sind neu, sondern auch 2 wichtige
Positionen in der Band wurden zum ersten Mal neu besetzt.
Chris
Broderick (Guitar) und Niclas Engelin (Drums) geben auf „Forgone“ ihr
„Studio-Debüt“ und somit waren viele gespannt, was dieser Wechsel am
Stil der Band ändern würde. Diese Frage sei im Fazit beantwortet!
Stürzen wir uns lieber einmal direkt auf die Tracks.
Mit „The Beginning
of all things that will end“ wird das Album ungewöhnlich begonnen. Über
zwei Minuten wird man von ruhigen Gitarren in Kombination mit Streichern
eingelullt, bis „State of slow decay“ mit für In Flames typischer
Schlagkraft um die Ecke biegt. Die Nummer gibt rhythmisch gewaltig Gas
und stimmlich bekommt man eine deftige Ladung „Distorted-Vocals“
serviert.
In „Meet your maker“ geht es zwar auch heftig zu, doch hier
schleichen sich schon die ersten Metalcore-Elemente ein, wie man an der
relativ popigen Melodie und dem klaren melodischen Gesang erkennen kann.
„Bleeding out“ nähert sich langsam mit marschierendem Double-Bass-Beat
an, hält einen deftigen Groove und bringt einen melodischen Refrain,
welcher zum Mitsingen anregt.
Soweit so gut, jedoch eher untypisch für
Death Metal. Mit „Forgone PT.1“ und „Forgone PT.2“ wird dann wiederum
dem Genre entsprechend abgeliefert, wenn auch eher am melodischen
Spektrum. Die Gitarrenarbeit die hier zu Gehör gebracht wird ist
wirklich beeindruckend. In „Pure Light Of Mind“ wird man anschließend
von überraschend hohen klaren Vocals begrüßt, welche sich anschließend
in kräftigen Gesang entwickeln. Heftig angebrüllt wird man dann wieder
in „The Great Deceiver“, bis „In The Dark“ die Melancholie hoch leben
lässt. Bevor das Album mit „Cynosure“ und „End The Transmission“ beendet
wird, bringt „A Dialogue In B Flat Minor“ eine Riff-Variation, welche
die Schlagkraft der alten Alben hat.
Fazit: Um die zu Beginn
aufgeworfene Frage zu beantworten sei gesagt, dass sich die Band meiner
Meinung nach gut weiterentwickelt hat. Ich hatte In Flames nach „A Sense
Of Purpose“ etwas aus den Augen verloren, da mir die folgenden Werke
durch vermehrte Nähe zum Metalcore eher nicht zusagten. „Forgone“ holt
viele Elemente der alten Scheiben hervor ohne frischen Wind vermissen zu
lassen. Die Band betreibt ein interessantes Wechselspiel zwischen Death
Metal und Metalcore und auf diesem Album hört man weiter eine Neigung
gen ausgefeilten akustischen Passagen. Eine interessante Mischung,
welche 9 von 10 Punkten verdient hat.
--> Musikvideo: IN FLAMES - Meet Your Maker
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