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I PREVAIL: „True Power“

Seit 2013 liefert die amerikanische Truppe I Prevail eine interessante Mischung aus Metalcore, Pop-Elementen und Post-Hardcore. Am 19.08.2022 hat die Band ihr drittes Studioalbum veröffentlicht. Nach dem Album „Trauma“ hatte sich die Band einen sehr soliden Platz in ihrem Genre erarbeitet und nun soll jener zementiert werden.

True Power“ nennt sich das 15 Track lange Werk und begonnen wird jenes mit einem sehr spannenden Intro namens „000“. Kaum ist jenes verklungen wird mit „Theres Fear In Letting Go“ nicht nur textlich gesehen sehr emotional abgeliefert, sondern auch instrumental. Die Mischung aus distorted Vocals und klarem melodischen Gesang ist wirklich gut gelungen und verleiht dem Thema des Songs eine massive Wirkung. Der Breakdown ist auch ein absoluter Brecher. Mit „Body Bag“ wird es dann etwas rhytmisch verspielter und an den Vocals wird zuerst gemartert, bevor die clean Vocals schon fast an Billy Talents Ben erinnern. Dass „Self-Destruction“ rein vom Titel her ein absoluter Brecher sein wird war klar, doch was schlussendlich abgeliefert wird ist noch besser als die Vorstellung. Nach dieser Ladung wird mit „Bad Things“ kurzzeitig entschleunigt und popige Vocals geliefert, bis eine Rap-Passage losbricht.

Bei den stilistischen Wechseln fällt es einem richtig schwer eine übergreifende Beschreibung zu finden. „Fake“ beginnt schon fast wie eine gute Linkin Park Nummer und mündet in relativ klassischen Metalcore. „Judgement Day“ schlägt dann ganz klar in Richtung Hardcore, wenn auch der Refrain sehr popig gehalten ist. „FWYTYK“ schreckt den klassischen Metalfan zu Beginn mit einer schon fast zu popigen Passage, worauf auch noch eine Rap-Passage folgt. Schlussendlich baut sich die Nummer mit den Teilen nur auf und im Refrain wird dann wieder hart in die Saiten gedroschen. Nachdem die interessante Mischung einen etwas verwirrt hat, wird eine kurze Ruhephase mit „Deep End“ eingelegt. Gen Ende des Albums merkt man immer mehr Rap-Passagen hervorblitzen und melodische Gesangspassagen treten auch vermehrt auf, während sich die distorted Vocals eher rar machen.

Fazit: I Prevail haben mit diesem Album einmal wieder bewiesen, dass sie eine breite Palette an Genre bedienen können. Die Mischung ist mutig, aber auch wirklich gelungen. Der Gesamtsound ist auch sehr bewundernswert, wenn man bedenkt welch Arbeit hinter so einer abwechslungsreichen Produktion steckt. Für meinen persönlichen Geschmack hätten etwas mehr Djent-Passagen vorkommen können, aber schlussendlich finde ich die Dynamik der Songs sehr interessant. Auf mich wirkt das Album, als hätte die Band alles was an Linkin Park gut war genommen und mit Pop-Punk und Metalcore versetzt. Gewagt, aber wie man hört, funktioniert es sehr gut. Daher vergebe ich 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Post-Harcore/Metalcore

TRACKLIST:

1. 000
2. Theres fear in letting go 
3. Body Bag
4. Self-Destruction
5. Bad Things
6. Fake
7. Judgement Day
8. FWYTYK
9. Deep end
10. Long live the king
11. Choke
12. The negative 
13. Closure
14. Visceral
15. Doomed

--> Musikvideo: I Prevail - Bad Things

 

VÖ: 19.08.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fearless Record
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension: I PREVAIL: „Trauma“