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JOHNOSSI: „Mad Gone Wild“

John und Ossi sind mit einem neuen Album zurück! Am 11.02.2022 gibt es neue fette Beats von dem genialen Duo und das Werk wurde „Mad Gone Wild“ getauft. Der erste Track „Give me the knife“ bringt zwar einen recht motivierten Sound, liefert jedoch in den Lyrics etwas verstörendere Bilder. Schon ab dem ersten Song hat man das Gefühl, dass der etwas getriebene Sound mit nachdenklich machenden Lyrics nicht so schnell aufhören wird. „Something = Nothing“ folgt auf den Opener und bestätigt die vorherige Annahme. Der Sound ist wirklich sehr interessant, da hier bei den Vocals interessante Effekte eingesetzt werden und weiter die Drums sehr unterschiedliche Sounds liefern, welche man von einem akustischen Drumset so nicht erwarten würde.

Textlich setzt sich die Nummer, was für eine Überraschung, mit Nihilismus auseinander. Der Gesamtsound des Songs ist schon fast so fein dreckig wie der Grunge-Sound der 90er. Mit „Yeah Yeah“ bekommt man nochmal etwas heftigere Klänge mit verwirrtem Rhythmus um die Ohren geballert, bevor „Koala before the Storm“ mit etwas ruhigeren solideren Klängen um die Ecke biegt. Hier bekommt man einen Song geliefert, welchen man auch so von Johnossi erwartet hat. Das Wortspiel im Songtitel lässt schon ahnen, dass es mit dem kommenden Song etwas heftiger wird, doch schlussendlich wird der Höhepunkt nochmal von einem sehr ruhigen „Interlude (Free In Thought)“, welches zum Ende hin etwas diffus wirkt, eingeleitet. „Mad Gone Wild“ wird nach der Einleitung geliefert und der Song ist zwar etwas langsam, aber dafür umso intensiver. Die Stärke wird mit „Killer (Slowly Fantasize)“ gehalten, wenn auch wesentlich schneller und grooviger. Mit „Black Hole“ bekommt man nach der rockigen Nummer eine Ladung von „altbekannten“ Klängen. Der Song hat zwar eine melancholische Seite, lässt sich aber ansonsten als typischer Radiosong bezeichnen. Hier hat die Band einmal wieder ihre popige Seite zum Besten gegeben. „A Passenger“ wirkt darauf schon wieder etwas experimenteller, speziell wenn es um Akzente geht. Die zwei letzten Songs „Wizard of Os“ und „Screaming“ zeigen sich zum Abschluss als sehr ruhige entspannte Tracks in welchen den Instrumenten einiges an Raum gegeben wird.

Fazit: Johnossi wissen einfach wie man interessante Arrangements mit tiefsinnigen Texten produziert. Die Scheibe liefert einmal wieder einige sehr interessante Songs und zeigt abermals auf, dass die Band völlig zurecht ihren guten Ruf hat. Das Einzige was ich an dem Album zu bekritteln habe ist, dass mir hier und da der Bass etwas stärker in Erscheinung treten könnte. Das ist aber auch schon alles. Somit vergebe ich für Johnossis „Mad Gone Wild“ satte 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Indie/Rock

TRACKLIST:

1. Give me the knife
2. Something = nothing 
3. Yeah Yeah
4. Koala before the storm
5. Interlude (Free In Thought)
6. Mad gone wild
7. Killer (Slowly Fantasize)
8. Black Hole 
9. A Passenger
10. Wizard of Os
11. Screaming

--> Musikvideo: Johnossi - Koala Before the Storm

 

VÖ: 11.02.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: BMG
Vertrieb: BMG
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension --> JOHNOSSI: „Torch // Flame“