KADAVAR: "Live at Copenhagen"
Man kann über das deutsche Label Nuclear Blast Music sagen was man will, aber es legt immer wieder abartig geniale Scheiben auf den Markt. Die Berliner Psychodelicrocker KADAVAR faszinieren mich schon seit ihrem ersten Album namens "Abra Kadavar". Was bei einem solchen Titel nicht übersehbar ist, ist die Verbindung zu Black Sabbath, was sich auch in der Musik der Band widerspiegelt. Für mich hatte die Band von Anfang an einen zwar eigenen und unverwechselbaren Sound, wobei man so viele 70er-Rock Elemente in neuem Gewand wiederfindet. Durch die Label-Zugehörigkeit hat sich die Band nicht nur in der Rock-, sondern auch in der Metalbranche sehr gut etabliert. Das zweite Album "Berlin" liegt seit dem Release zwischen meinen Black Sabbath LP`s und ist eine meiner absoluten Lieblingsscheiben. Am 12.10.2018 haben die Herren Christoph "Lupus" Lindemann (Guitar, Bass und Vocals), Christoph "Tiger" Bartlet (Drums) und Simon "Dragon" Bouteloup (Bass, since 2013) nach ihrer Live-Scheibe "Live in Antwerp" ein neues Live-Album auf den Markt gebracht.
Diesmal hat sich das Powertrio die Ehre in Copenhagen gegeben und es hat sich wieder einmal eine Vermutung von mir bewahrheitet. Die Studio-Alben der Band waren für mich immer etwas zu "sauber". "Live in Antwerp" hatte einen gewaltigen Druck und lieferte das rohe Können der Musiker und des zuständigen Tontechnikers des Abends. Natürlich wird schon einiges nachher noch verfeinert worden sein, doch mindert dies nicht die Qualität des Rohmaterials. Alles klingt noch ein Stück ranziger, dreckiger, böser. Die Gitarre "bröselt" schon fast dahin und fährt eher auf der doomigen Ebene, während der Bass eine Ebene tiefer schon fast wie ein Schlagbohrer durch den Magen fährt. Die Drums halten schön beständig den energetischen Rhythmus und schmücken das Ganze noch etwas mit einer Kombination aus simplen, dann aber auch schnellen Fill-Ins. Gewaltige 75 Minuten erwarten einen auf diesem ausgesprochen deftigen Album, welche annehmen lassen, dass das Konzert ein unglaubliches Erlebnis gewesen sein muss.
FAZIT: Ich selbst durfte KADAVAR schon zweimal erleben, unter Anderem auf der Tour auf welcher sie Mantar als Support dabei hatten und ich war beide Male unglaublich beeindruckt. Die neue Scheibe ist einfach ein Monument für alle die behaupten, dass Rock noch lange nicht tot ist. Für mich revitalisieren die 3 Berliner die alten Riffs, aber auch diese gewisse Gelassenheit und den Flow der Musik. Nicht zu kompliziert, dafür eher mit mehr Gefühl. Ich merke selbst, wenn ich KADAVAR-Riffs spiele, dass ich ein Riff stundelang spielen könnte, weil es zwar, im Vergleich zu vielen Metal-Riffs simpel ist, aber einen auch in seinen Bann zieht und man einiges an Emotion hineinlegen kann. Genau diese Emotion hört man eindeutig auf diesem Album und wie meine Einleitung schon vermuten ließ hat einmal wieder eine Band die 10 von 10 Punkte geschafft. Größten Dank an Band und Label für eine weitere geniale Release, welche sich schon in Vinyl in meiner Sammlung findet.
--> Nordevents Konzertreview
--> Musikvideo: KADAVAR - Die Baby Die |
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GENRE: Rock, Psychedelic Rock
TRACKLIST:
1. Skeleton Blues
2. Doomsday Machine
3. Pale Blue Eyes
4. Into The Wormhole
5. The Old Man
6. Die Baby Die
7. Black Sun
8. Living In Your Head
9. Into The Night
10. Forgotten Past
11. Tribulation Nation
12. Purple Sage
VÖ: 02.10.18
Format: CD / LP / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -
Rezensent: Gregor |