LORDI: „Screem Writers Guild“
LORDI ist schon wirklich ein komplexes Projekt. Vor Jahren sorgte die
Band mit ihrem bizarren Auftreten beim Eurovsision Song Contest für
Aufruhr und seither ist die Truppe immer wilder geworden. Nicht nur das
Auftreten der Band sondern auch ihre unglaublich großen
Veröffentlichungen suchen Ihresgleichen. Am 31.03.2023 hat LORDI wieder
einmal ein Studioalbum nachgelegt und natürlich gehört jenes gebührend
besprochen.
Diesmal hat sich Mr. Lordi einmal nicht mit seinem eigens
erschaffenen Kosmos auseinandergesetzt, sondern simpel 13 Songs
rausgebracht, welche sich mit der düsteren Filmwelt befassen. Eigentlich
sehr ungewöhnlich für die Band, da bisher hauptsächlich klare
Konzeptalben veröffentlicht wurden, aber schlussendlich auch keine
uninteressante Abwechslung! Jedenfalls trägt die neue Scheibe den Namen
„Screem Writers Guild“ und bringt 13 neue Songs, die gewaltiges Kopfkino
auslösen. Begonnen wird mit dem fetzigen „Dead Again Jayne“ und mit „SCG
XVII: Nosferuiz Horror Show“ wird nicht minder hart nachgelegt. In
Songs wie „In The Castle of Dracoolove“ oder „Lycantropical Island“
laufen schon fast richtige Filme vor dem geistigen Auge ab. Die
eindrucksvolle Stimme von Mr.Lordi, gepaart mit den sehr klaren Lyrics
ist immer wieder ein Genuss. Es wird inhaltlich nicht nur Horror und
Filmkunst thematisiert, sondern mitunter auch die Liebe, wie man in „The
Bride“ hören kann. Hier besingt Frankensteins Monster höchstpersönlich
sein Frau, was einerseits makaber, andererseits sehr erheiternd ist.
Generell kommt auch der Humor auf dem Album nicht zu kurz. Mr. Lordi
zeigt in jedem Song wieder einmal, dass er zurecht den Titel Mastermind
verdient hat. Neben den düsteren und auch lustigen Nummern gibt es eine
ganz speziell Interessante, nämlich die Letzte. Im letzten Song, welche
den Namen „End Credits“ trägt, hat sich Mr. Lordi daran gemacht seine
komplette Lebensgeschichte aufzurollen. Nach eigenen Angaben hat er den
Song für seine eigene Beerdigung geschrieben, was jenem natürlich eine
große emotionale Bedeutung gibt. Wenn man sich den Song anhört, dann
merkt man wie sehr Mr. Lordi seine Band liebt und dass dieser Mann schon
viel erlebt und selbst geschaffen hat. Hut ab dafür!
Fazit: LORDI ist
wirklich eine unvergleichliche Band, welche immer wieder den Begriff
„bizarr“ neu definiert. Diesmal ist das Gesamtpaket für meinen Geschmack
etwas weniger absurd als auf den vorangegangenen Alben, was ich aber
eben als interessante Abwechslung sehr willkommen heiße! Die neuen
Riffs sind sehr solide und die Refrains regen definitiv zum Mitsingen
an. „Screem Writers Guild“ ist eine gelungene Hommage an die gesamte
Horror-Filmwelt, musikalisch gesehen schön abwechslungsreich und von den
Texten her erste Sahne. Somit kann ich nur 10 von 10 Punkten vergeben.
--> Musikvideo: LORDI - Lucyfer Prime Evil
|