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MANNTRA: „Kreatura“

Metal bzw. Rock-Bands aus Kroatien sind eher eine Seltenheit. Die Szene vor Ort ist nicht unbedingt die Größte, jedoch gibt es erfreulicher Weise immer wieder Bands, die aus diesen Gefielden zu uns durchkommen. Die aus Umag stammende Band Manntra ist eine jener Truppen und eben jene hat am 05.08.2022 ihr neuestes Album „Kreatura“ veröffentlicht. Marko Matijevic Sekul (Vocals/Keyboard), Dorian Pavlovic (Guitar), Zoltan Lecei (Bass) und Andrea Kert (Drums) haben sich 2011 zusammen gefunden und seither insgesamt 5 Alben veröffentlicht.

Nummer 6 bringt insgesamt 12 Songs und begonnen wird mit „Volhov“. Der Opener biegt mit mächtigem Industrial-Metal-Sound um die Ecke und stellt direkt klar, in welche Richtung es die kommenden Minuten gehen wird. Der Refrain des Songs ist sehr eingängig, wenn auch sehr Folk-Metal lastig. Diese Facette der Band wird in „Nightmare“ noch etwas klarer, denn hier tritt der Industrial-Metal, als Grundlage üfr die Verse, etwas in den Hintergrund. „Tanz“ bringt dann schon sehr ungewöhnlich Klänge, welche kurzzeitig etwas nach komischer „Folk-Parite“ klingt. Der Refrain bringt jene Melodie mit der simplen Anweisung „Tanz!!“ zurück. Mit „Devour“ wird es dann schon fast etwas groovig, da das Hauptriff mit dem simplen Drumbeat entspannt voran schreitet. Schlussendlich liefert der Song im Anschluss an den Groove eher zuckersüße Klänge, welcher etwas manisch klingen.

Sehr interessant ist, dass sich die Band immer wieder des deutschen Wortgutes bedient, wenn auch der Großteil der Texte auf englisch vorgetragen wird. Die Vocals sind hörbar so angelegt, dass sie etwas nach Till Lindemann klingen, wenn nicht gerade über eine akustische Gitarre gesungen wird. Der „Titeltrack“ „Kreatura“ zeigt sich als Intro für den anschließenden Song „Silvermoon“, welcher dann wieder die deftigen Gitarren und rhythmischen Spielereien hervorblitzen lässt. „Not Guilty“ nimmt die vorhin aufgebrachte Stimmung wieder vollkommen mit einer etwas popigen Ballade. „Oblivion“ entschleunigt etwas, bis „Secret“ minimal beschleunigt. Abgeschlossen wird das Album mit dem schon fast radiotauglichen Song „So Ist Das Leben“.

Fazit: Es ist immer wieder interessant, welch unterschiedliche Spielweisen des Metal existieren. Die von Manntra vorgebrachte Mischung aus Folk- , Industrial-, und Heavy Metal hat einen ganz eigenen Charme. Für mich wirken die Kompositionen etwas simpel, wenn auch die Ausführung und der generelle Sound wirklich gut gelungen sind. Die Band hat auf jeden Fall eine klare musikalische Linie, welche sie zu bedienen versteht. Für mich wären die Songs nichts, was ich alltäglich hören könnte, doch auf diversen Folk-Metal Abenden könnte ich mir jene als Stimmungsaufheller gut vorstellen. Im Großen und Ganzen ist das Album eine nette Erfahrung und hat 7 von 10 Punkten verdient.

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Volhov
2. Nightmare
3. Tanz
4. Devour
5. Königsmord
6. Black
7. Kreatura
8. Silvermoon
9. Not Guilty
10. Oblivion
11. Secret 
12. So ist das Leben 

--> Musikvideo: MANNTRA - NOT GUILTY

 

VÖ: 05.08.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: NoCut
Vertrieb: SPV
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension --> MANNTRA: „Nightcall" EP