KATIE MELUA: "Love and Money"
Am 24.03.2023 erscheint das neue Album „Love and Money“ der britischen
Künstlerin Katie Melua. Die gebürtig aus Georgien stammende Musikerin
schickt damit ihr 9. Album auf die Reise. Anders als auf dem
Vorgängeralbum „Album No. 8“ von dem gerade das Akustikalbum durch die
sich durchziehende Melancholy besticht, wirkt „Love and Money“ auf den
ersten und auch zweiten „Hören“ wesentlich „schlichter“. Es geht um
Alltag, Normalität, abseits des großen Erfolgs. Es geht um Liebe,
glücklich sein und die Erfüllung im „Sich- Selbst - Finden“ mit dem
Beginn einer Familie.
Das ganze Album wirkt wie ein sanftes Aufwachen aus einem unbequemen
Traum. Dankbarkeit, Leichtigkeit sind Themen, die stimmlich, textlich
und auch im Arrangement reduziert, - sozusagen auf das Grundlegende
reduziert - Platz finden. Ich selbst merke beim Schreiben dieser
Rezension das Hin - und Hergerissensein zwischen leichter „Enttäuschung“
über die „jetzt ist alles gut“ - Stimmung (man könnte dieses Album
wunderbar an einem sonnigen oder verregneten Nachmittag/Abend im Café
hören) und der sich andeutenden Erkenntnis, dass es vielleicht nicht
immer so „schwer“, tiefsinnig und vielleicht auch melancholisch sein
muss.
Aber das ist ja auch Geschmacksache. „Love and Money“ wurde
während Katie´s erster Schwangerschaft in Peter Gabriel´s Real World
Studios aufgenommen und bringt durch den sehr leichten Sound viel Hall -jazzige
Gefüge findet man praktisch nicht -, in den ersten beiden
Songs vor allem viel Synthiesound, ein Gefühl von subtiler Erhabenheit
über den vergangen, dunkleren Lebensabschnitt.
Besonders schön sind „Darling Star“ und der Titeltrack „Love and Money“.
Hier reisst die Künstlerin (endlich) mal wieder ein bisschen aus dem
Sonntagmorgenpop.
Fazit: Ein schönes Album - und man kann nicht anders als sich für Katie zu
freuen, jedoch für meinen Geschmack in zu gefährlicher Nähe zu seichtem
Pop, auch wenn man durchaus tiefer einsteigen könnte - aber eben nur
wenn man wollte.
06 von 10 Punkten - „Love and Money“ hebe ich mir auf für bessere Zeiten.
|