MILLARDEN: "Schuldig"
Mit "Schuldig" erschien am 05.02.2021 das bereits dritte Studioalbum des Berliner Rock-Duos Milliarden bestehend aus Ben Hartmann (Gesang) und Johannes Aue (Piano). Besonders an dem Album ist, dass es das erste Album auf ihrem eigenen Plattenlabel Zuckerplatte ist. Mit ihren beiden vorherigen Alben „Betrüger“ und „Berlin“ konnten sich Milliarden bereits einen Namen machen. Zusätzlich waren die Beiden auch live gut unterwegs, bedingt durch die aktuelle Situation fand das letzte Konzert der Beiden im September 2020 unter strengen Coronaauflagen statt.
Musikalisch wurden Milliarden häufig mit Rio Reiser bzw. abwertend als Ton, Steine, Scherben Coverband bezeichnet. Ob „Schuldig“ hierbei eine Ausnahme bildet erfahrt ihr nun.
Der Titeltrack „Schuldig sein“ beginnt gemächlich, steigert sich aber im Verlauf. Musikalisch bewegen sich die Beiden hierbei aber noch ein wenig in der Vergangenheit. Mit „Die Gedanken sind frei“ geht es relativ seicht weiter und wird auch thematisch nicht tiefer als der Titel. Danach wird es mit „Die Fälschungen sind echt“ und „Wenn ich an dich denke“ deutlich rockiger. Gerade „Wenn ich an dich denke“ gefällt mir besonders gut, da es die "rotzige" Stimme von Ben Hartmann sehr gut zur Geltung bringt.
Mit „Swing“ folgt ein sehr an Selig erinnerndes Lied über Drogen. „Himmelblick“ wird danach etwas flotter und bedient sich ein wenig an der Folk-Schublade. Der Track gefällt mir durchaus gut, auch wenn der Gesang mir hier ein wenig zu sehr geleiert wird.
Umso besser das mit „Neues Leben“ und „Ich schieß dir in dein Herz“ zwei Tracks folgen, in denen der Gesang deutlich besser herüber kommt. „Wonderland“ ist fast punkig wird dann aber noch von dem sehr guten „Trenn dich“ übertrumpft.
FAZIT: Grundsätzlich wirkt „Schuldig“ ein wenig „dreckiger“ als "Betrüger" und "Berlin". Man bekommt dadurch jedoch das Gefühl, dass Milliarden tatsächlich langsam einen eigenen Stil entwickeln. Die Rio Reiser Anleihen kommen zwar immer nochmal durch, was jedoch bei einer so ähnlichen Stimme, wie der von Ben Hartmann kaum vermeidbar ist. In Summe ist „Schuldig“ durchaus gelungen es fehlt jedoch noch ein wenig die Tiefe, daher gibt es von mir 6 von 10 Punkten. |
