Kommen wir zu einem Album, welches heiß erwartet wurde und eine wirklich süße Entstehungsgeschichte hat, wenn auch der inhalt keineswegs „süß“ ist! Die schwedische Blues-Rock Band Blues Pills ist seit ihrem Debüt mit „Blues Pills“ (2014) aus der weltweiten Rockszene nicht mehr wegzudenken und 10 Jahre nach der ersten Scheibe wurde uns nun „Birthday„, also die 6., serviert. Nach Jahren des Wartens waren die Fans, mich eingeschlossen, schon sehr gespannt, was abgeliefert werden würde, aber zuerst zur Entstehung des Albums. Sängerin Elin Larsson erfuhr während einer Songwriting-Session, dass sie schwanger war.
Manche würden sich jedoch denken, dass die Band daher eine Pause eingelegt hat, doch jene liegen vollkommen falsch. Das Album wurde weitergeschrieben und Elin begab sich mit ihrem in ihr heranwachsenden Sohn ins Studio. Beste Voraussetzungen, um dem Kind schon im Mutterleib Musik nahezubringen. Bei den Arbeiten entstanden insgesamt 11 Songs und mit dem Titeltrack „Birthday“ wird begonnen. Mit einem treibenden Beat und einem mitreißenden Gitarrenriff wird durchgestartet, während sich Elin noch etwas ruhig zeigt.
Der Song baut sich immer weiter auf und im Refrain gibt es dann eine klassische Ladung an rauchigen Vocals. Mit einem fuzzigen Bass geht es dann in „Dont You Love It“ weiter und der Refrain bringt ein dezentes 70er-Feeling mit sich. Stimmlich wird hier wirklich fein abgeliefert und sehr interessant phrasiert. „Bad Choices“ folgt und wirkt etwas zurückhaltender als seine Vorgänger, wenn auch hier, wie bei den Anderen, der textliche Inhalt schon durch den Titel klar ist. Mit „Top Of The Sky“ wird es etwas melancholischer und getragener. Wenn man Elins Stimme wegnimmt, dann könnte es sich schon fast um einen Lana Del Ray Song handeln.
Natürlich geht es hier im Text um eine Liebesbekundung und das Thema Liebe wird im darauf folgenden Song „Like A Drug“ direkt nochmal bearbeitet. „Like A Drug“ ist zwar etwas langsam, hat aber doch einen guten Druck, wenn es um die Bässe geht. „Piggyback Ride“ folgt in altbekannter Manier, „Holding Me Back“ legt nach und „Somebody Better“ entspannt darauf etwas, wenn auch mit harten Lyrics und stampfenden Rhythmus. In „Shadows“ bekommt man einen dezenten Country-Vibe geliefert und die Betonungen von Elin erinnern schon fast etwas an Nina Hagen. „Back On That Horse Again“ lässt sich nur als wunderschöne Ballade beschreiben, welche einen noch kurz vor dem melancholischen Ritt namens „What Has This Life Done To You“ verwöhnt.
Fazit:
Ich kenne Blues Pills seit ihrem ersten Album und bin immer wieder begeistert, wie gut sie dem Blues Rock frischen Leben einhauchen. Vielleicht liegt es diesmal daran, dass Elin wirklich neues Leben auf die Welt gebracht hat, aber mir gefällt „Birthday“ wirklich unglaublich gut. Keine Frage, hier kann es nur 10 von 10 Punkten geben! Falls ihr nun auf den Geschmack gekommen seid, dann könnt ihr euch die Band auf ihrer Europatour von 04.10.-14.12.2024 gönnen!
Tracklist
- Birthday
- Don`t You Love It
- Bad Choices
- Top Of The Sky
- Like A Drug
- Piggyback Ride
- Holding Me Back
- Somebody Better
- Shadows
- I Don`t Wanna Get Back On That Horse Again
- What Has This Life Done To You