2007 dachte sich ein gewisser Christian Krogmann, besser bekannt als Chris Harms, dass es doch sinnvoll wäre eine Band zu gründen. Das damalige Solo-Projekt entwickelte sich schnell in eine ausgewachsene Band und heute sind Lord Of The Lost kaum mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Mit ihrem Auftritt beim ESC hat sich die Truppe weltweit einen Namen gemacht und ausverkaufte Touren belegen, dass die Musik der Band nicht nur in Deutschland gut ankommt. Chris Harms hat aber anscheinend noch nicht genug, denn am 31.01.2025 veröffentlichte er sein erstes Solo-Album.
Es trägt den Namen „1980“ und bringt insgesamt 11 frische Songs, inklusive ein paar Überraschungen. Mit Lord Of The Lost ist Harms ganz klar im Dark Rock zu verorten, doch auf dem Solo-Album geht es etwas stärker in die elektronische Richtung. Der Opener „I Love You“ bringt eher softe Synthie-Pop Sounds, während Harms stimmlich etwas lasziv abliefert.

„She Called Me Diaval“ legt dann einen Zahn zu und überzeugt mit einer eingängigen Melodie. Darauf folgt „Somewhere Between Heaven And Armageddon“ und dieser Song liefert trotz etwas düsterem Text relativ fröhliche Klänge. „Missed Call“ bringt im Anschluss zwar eine etwas andere Melodie und einen etwas dynamischeren Beat, aber ansonsten keine wirklich nennenswerten Änderungen hinsichtlich der eingesetzten Instrumente.
Mit „Madonna of the night“ ist man dann bei der ersten Kooperationsnummer angelangt und das merkt man auch direkt. Hier hat Sven Friedrich von Solar Flake mitgearbeitet und die Abwechslung, die durch die beiden Stimmen entsteht, kommt an diesem Punkt des Albums sehr willkommen. „Lunamor“ entschleunigt darauf wieder bis „Parallax“ wieder etwas aufholt.
Mit „Past Pain“ wird es darauf etwas verträumt, doch die Ruhe wird sich im Anschluss nur als die Ruhe vor dem Sturm herausstellen. „The Grey Machines“ folgt mit direkterem Beat und einer Kooperation mit niemand anderem als Ronan Harris von VNV Nation. Bevor das Album mit „May this be your last battlefield“ zu Ende geht, wird die Stimmung mit „Vagueness of faith“ etwas aufgelockert.
Fazit:
Das Album wirkt als hätte Chris Harms wieder zu seinen Wurzeln gefunden. Der hier dargebotene Synth-Pop liefert auf klassische 80er Jahre Art ab, bringt aber nun auch nicht unbedingt mehr. Für Fans des Genres ist das Album auf jeden Fall ein Hochgenuss. Für jene, welche nur hier und da in diese Gefilde vordringen, kann das Album nach 2-3 Songs etwas monoton werden. Für meinen Geschmack hält das Album, was es verspricht, ist aber schlussendlich nicht wirklich überraschend. Pluspunkte sind auf jeden Fall die namhaften Kooperationen. Daher vergebe ich 7 von 10 Punkten.
Tracklist
- I Love You
- She Called Me Diaval
- Somewhere Between Heaven And Armageddon
- Missed Call
- Madonna Of The Night (ft. Sven Friedrich)
- Lunamor
- Parallax
- Past Pain
- They Grey Machines (ft. Ronan Harris)
- Vagueness Of Faith
- May This Be Your Last Battlefield