GHOST: „SKELETÁ“

Gregor Eder

Seit 19 Jahren läuft das Projekt Ghost nun schon und die Meinungen hinsichtlich der Band sind sehr gespalten. Die Einen feiern den doch eher ruhigen, melodischen Rock der Truppe und die theatralische Aufmachung. Dann gibt es wiederum Menschen wie mich, welche sich wundern, wie solch eine Band einen Grammy für die beste Metal Performance gewinnen kann, obwohl die Musik viel zu soft ist, um als Metal bezeichnet zu werden.

2022 schaffte es die Band mit „IMPERA“ auf Platz 1 der deutschen Charts und am 25.04.2025 wurde jetzt mit „SKELETÁ“ nachgelegt. Das inzwischen 6. Studioalbum bringt nicht nur 10 frische Songs, sondern auch einen neuen Papa! Für all jene, die es noch nicht wissen, bei Ghost steht kurz gesagt immer eine päpstliche Gestalt, verkörpert von Mastermind Tobias Forge, im Vordergrund und diesmal trägt er den Namen V Perpetua.

Etwas makaber, dass der echte Papst 4 Tage vor der Veröffentlichung dieses Albums gestorben ist, aber auch irgendwo passend, da die Band ja mit ihrer Blasphemie immer wieder seine Fans begeistert. Aber genug vom Background der Truppe hin zur dargebotenen Musik. Begonnen wird mit einem zärtlichen Intro, welches einem mit einem ruhigen Chor verwöhnt, bis die Gitarren in klassischer Hard Rock Manier einsetzten.

Bewertung: 8 von 10 Punkten
GENRE: Rock/Hard Rock
VÖ: 25.04.2025
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Loma Vista Recordings
Vertrieb: Concord
Rezensent: Gregor

Der Song bringt anschließend eine solide Melodie, während V Perpetua stimmlich „wie gewohnt“ abliefert. „Lachryma“ folgt und wirkt zuerst so, als würde es etwas härter werden, doch kaum kommt man zum Refrain bewegt man sich wieder im typisch schwedischen Hard Rock. Der Song heizt schon gut ein, nimmt sich dann aber mit den stark melodischen Passagen selbst die Stärke.

„Satanized“ bringt im Anschluss einen Rhythmus, der etwas an Iron Maiden erinnert, wenn er etwas schneller wäre, und grooved gediegen dahin. Mit „Guiding Lights“ wird dann eine typische Rockballade abgeliefert, bevor „De Profundis Borealis“ kurzzeitig entschleunigt, aber darauf auch brauchbar dahin martert. „Cenotaph“ wartet im Anschluss mit wirklich gekonnten Key- und Gitarren-Harmonien auf.

Natürlich darf das Thema Liebe auf einem Rock-Album nicht zu kurz kommen und davon bekommt man in „Missilia Amori“ eine Ladung um die Ohren gehauen. „Marks of the Evil One“ und „Umbra“ versuchen noch etwas die Dunkelheit in den Vordergrund zu stellen, bevor das Album mit „Excelsis“ abgeschlossen wird.

Fazit:

Auch wenn das Album aktuell wieder die Charts stürmt, ist es aus meiner Sicht ein etwas Durchschnittliches. Viel Unterschied lässt sich zum Vorgänger nicht erkennen, wobei ich auch irgendwo verstehen kann, dass man nach solch einem Erfolg nicht unbedingt die Formel ändert. „Never change a working system“ hat zwar seine Berechtigung, aber aus musikalischer Sicht läuft man hier Gefahr etwas monoton zu werden.

Abgesehen davon kann mich die Band mit ihrem Konzept auch nicht wirklich in ihren Bann ziehen.Bands wie Powerwolf, Mayhem oder Batushka haben schon weitaus früher schwarze Messen abgehalten, welche härter, düsterer und blasphemischer waren, als alles, was Ghost bisher geliefert hat. Zumindest hat es Tobias Forge geschafft, mit seinem Projekt die schwarze Messe zu einem lukrativen Mainstream-Spektakel zu machen, sodass auch nicht Black-Metaller sich etwas böse fühlen können.

Wie man aus den letzten Zeilen entnehmen kann, ist „SKELETÁ“ für mich etwas überbewertet, doch da ich nicht verneinen kann, dass es sich im Großen und Ganzen um eine saubere Produktion handelt, vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Peacefield
  2. Lachryma
  3. Satanized
  4. Guiding Lights
  5. De Profundis Borealis
  6. Cenotaph
  7. Missilia Amori
  8. Marks Of The Evil One
  9. Umbra
  10. Excelsis

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