Schon einmal von der aus Dublin stammenden Rock-Band INHALER gehört? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass die schon 2012 gegründete Band etwas unter meinen Radar agiert hat, doch nun sind sie endlich auf meinem „Rezensionstisch“ gelandet. Bei dem Quartett handelt es sich um Elijah Hewson (Lead Vocals/Rhythm Guitar), Robert Keatin (Bass/Backing Vocals), Ryan McMahon (Drums) und Josh Bartholomew Jenkinson (Lead Guitar) und diese Herren haben am 07.02. ihr inzwischen 3. Studioalbum veröffentlicht.
Erstgenannter Musiker hatte sozusagen die besten Voraussetzungen Musiker zu werden, denn er darf niemand anderen als Bono Vater nennen. Natürlich hat dieser Fakt sicherlich dazu beigetragen, dass INHALER direkt etwas Aufmerksamkeit bekommen hat, aber ist das neue Album neben dem Hype auch wirklich so stark wie berichtet wird? Begonnen wird mit dem Track „Eddie In The Darkness“ und hier zeigt sich die Band eher ruhig und verträumt. Mit „Billy (Yeah Yeah Yeah)“ geht es etwas beschwingter weiter, bis „Your House“ etwas mehr Druck macht.
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Kaum hat sich der Song mit seinem eingängigen Refrain durch den Gehörgang gewälzt, wird mit „A Question of you“ nachgelegt und hier kommt ein einzigartiger 90er-Vibe auf. Einerseits bringt der Song eine eher emotionale Seite des Brit-Rocks, oder besser gesagt Irish-Rock, mit einer gewaltigen Ladung an Pop. „Even Though“ folgt und liefert dann eine eher sentimentale Soundlandschaft, welche auch von The Cure sein könnte. Hier beeindruckt die Band mit mitreißenden Vocals und eingängiger Melodie.
„Again“ bringt im Anschluss einen netten Groove und der Titeltrack „Open Wide“ wartet darauf mit einem drückenden Beat auf. Nach dem doch sehr basslastigen Track bekommt man etwas leichtfüßige Kost mit „All I got is you“ serviert. Bei „Still Young“ ist die Nähe zu U2 kaum überhörbar, was aber nicht verwunderlich ist.
„The Charms“ und „X-Ray“ rücken die Gitarren wieder in den Vordergrund. Beide Songs lassen sich als entspannte Indie-Rock-Tracks bezeichnen. „Concrete“ hält die aufgekommene Stimmung etwas, rutscht dann aber in eine starke Melancholie ab, bevor das Album mit „Little Things“ abgeschlossen wird.
Fazit:
Wie zu Beginn erwähnt, hatte ich mit Inhaler bisher nichts zu tun. Nun bin ich etwas in die musikalische Welt der Truppe eingetaucht und muss sagen, dass sich sehr wohl Ähnlichkeiten zu den Werken von Hewson`s Vater zeigen, aber die Band schon einen eigenen Charme hat. „Open Wide“ ist wirklich ein „weites“ Album und bringt einige Soundlandschaften, in welchen man sich verlieren kann. Im Großen und Ganzen ist „Open Wide“ ein gelungenes Album und hat aus meiner Sicht 7 von 10 Punkten verdient. Etwas wilder könnte die musikalische Reise dann doch sein.
Tracklist
- Eddie in the darkness
- Billy (Yeah yeah yeah)
- Your House
- A Question of you
- Even though
- Again
- Open Wide
- All i got is you
- Still young
- The charms
- X-ray
- Concrete
- Little things