Was machen ein Amerikaner, ein Italiener und ein Engländer in Berlin? Natürlich eine Band gründen und interessante Musik produzieren! Ian Hooper (Vocals/Guitars/Mandolin/Ukulele), Claudio Donzelli (Vocals/Guitars/Piano/Mandolin/Banjo) und Craig Saunders (Vocals/Bass/Mandolin) fanden sich 2010 zusammen und schafften es 2014, mit ihrem Album „Howl“ direkt in die Charts. Darauf folgten bis 2021 drei nicht minder erfolgreiche Alben und nun gab es endlich wieder Nachschub.
Am 13.09.2024 veröffentlichte die Band ihr neuestes und somit 5. Studioalbum und es wurde „High Times“ genannt. Ob die insgesamt 12 Songs liefern, was sie im Albumtitel versprechen, soll jetzt Thema sein. Ganze 2 Jahre hatte die Band indessen pausiert und laut Angaben der Mitglieder war dies auch notwendig, um die Truppe für die nächsten Jahre aufrechtzuerhalten. Die Pause hat die Musiker wieder zu ihrem Ursprung zurückgeführt und so wird auf dem Album nur akustisch abgeliefert.
Mit dem freundlichen Opener „Tacoma“ wird man in Sicherheit gewogen und die zärtlichen Gesangsharmonien bringen eine ganz entspannte Atmosphäre. Nach der warmen Begrüßung wird es mit „High Times“ direkt noch einmal ruhiger und schon sehr melancholisch.
Das Zusammenspiel aus den Stimmen ist wirklich einzigartig und wenn jene gemeinsam den sentimentalen Text wiedergeben, während Gitarre und Piano ruhig dahinziehen, ist wirklich mitreißend. Ganz ausgereizt wird die Stimmung dann aber erst mit „Forgive & Forget„, da man ab dann doch schon etwas Lust auf etwas Flotteres hat.
Viel flotter wird es dann mit „Endless Summer“ zwar nicht, jedoch bringt der pulsierende Beat dann doch noch etwas Motivation auf und auch die Melodie klingt wesentlich leichtfüßiger als zuvor dargebotenes. Noch mehr Abwechslung bekommt man dann in „Your Scars“ mit zusätzlichem Gesang von Philine Sonny geliefert. Die aus Nordrhein-Westfalen stammende Musikerin ergänzt das Trio wirklich gekonnt und verleiht dem eindrucksvollen Text, welcher sich mit mentalen Problemen auseinandersetzt, noch etwas mehr Wirkkraft.
„Go To Hell“ folgt mit zwar hartem Titel, aber sehr aufbauendem Text, welcher auch direkt zum Mitsingen anregt. „Dead End Nights“ bringt noch einmal eine Ladung der zu Beginn aufgekommenen Stimmung, bevor es dann mit „99“ sehr nostalgisch wird. „Hold On“ lockert mit einem wunderschönen Gitarrenintro auf und bringt eine zuckersüße Melodie.
Auf Platz 10 des Albums findet man dann „Kids in Love“ und hier hat sich Joya Marleen zur Band gesellt. Auch diese Zusammenarbeit hat einen ganz eigenen Charme, setzt sich aber inhaltlich ganz klar von der Anderen ab. „Runaway Train“ lockert noch einmal kurz auf, bevor das Album mit „Two Of Us“ beendet wird.
Fazit:
Die mächtigen Eichen sind schon eine ganz eigene Truppe! Grundsätzlich ist der Sound der Band wirklich fein, warm und satt. Die 3 Herren arbeiten schon gewaltig gut zusammen und auch die Texte bringen genügend Geschichten, mit welchen man sich identifizieren kann. Aus meiner Sicht ist „High Times“ durchwegs gelungen und das speziell wegen der Gesangsharmonien. Die Kooperationen bringen frischen Wind in das Gesamte, was auch zum Teil notwendig ist zwischen den doch auch eher getragenen Songs. Alles in allem vergebe ich 8 von 10 Punkte!
Tracklist
- Tacoma
- High times
- Forgive & Forget
- Endless summer
- Your Scars ft. Philine Sonny
- Go To Hell
- Dead End Nights
- 99
- Hold On
- Kids In Love ft. Joya Marleen
- Runaway Train
- Two Of Us