Ich heiße all jene willkommen, welche schon beim Lesen des Bandnamens herzlich lachen mussten. Heute werden wir uns auf das dritte Studioalbum der Band Shitney Beers stürzen und ich kann vorab schon sagen, dass die Musik definitiv nicht so komisch wie der Bandname ist. Begonnen wird mit einem Intro, welches einen doch etwas herunterzieht. Die aufgekommene Traurigkeit und Melancholie wird dann mit „Maya Hawke“ wieder etwas verblasen.
Kaum glaubt man es geht bergauf wird es wieder ruhiger und emotionaler. „Lachrymal Glands“ berührt mit tiefer Ehrlichkeit und bringt einen Refrain, welcher tief geht und lange im Kopf hängen bleibt. „Lucky Get Laid“ heitert wieder auf und mit „Ducks in Morocco“ darauf ein Zahn zugelegt. Mit dem 35 Sekunden langen Interlude namens „S/T“ wird einem plötzlich ein Klavier um die Ohren gehauen, welches ohne Kontext einfach endet. „N4N“ folgt und bringt eine gewaltige Ladung an Groove, bei welchem man schon sogar etwas Headbangen könnte.
„Dawn Girl“ bietet dann sogar noch deftigere Riffs und regt direkt zum Tanzen an. Die Tanzlust wird dann aber mit „Lisa“ direkt wieder vergessen, denn hier wird wieder eine Ladung an melancholisch ruhigen Riffs entgegengebracht. Mit „Simp“ wird wohl die härteste Nummer vorgelegt, textlich wie auch vom Sound her. Auf Platz 11 des Albums findet man wieder ein Piano, doch diesmal in einem gewohnterem Sound. Der Track wirkt sehr getragen, bringt dann aber eine Überraschung, da man hier Brockhoff mit der Band vernehmen darf.
Die sehr ruhige Nummer, welche schon fast einen hypnotischen Effekt hat, beruhigt derartig, das man dann von „S/T is for Septic Tank“ schon fast etwas überfahren wird. Wenigstens hat man im Titel des Songs möglicherweise eine Erklärung für „S/T„. Der Song bringt eine für das Album schon fast ungewöhnlich fröhliche Stimmung mit sich und der Chor im Hintergrund erinnert schon fast an den Spirit der 70er Jahre. Mitunter enthält der Song ein echt fetziges Solo, welches man so nicht erwarten würde. Abgeschlossen wird das Album mit der folkigen Nummer „We`re Gonna Need a Bigger Boat„.
Fazit:
Shitney Beers sind mir schon auf einigen Line-ups aufgefallen und bei so einem Namen wird man natürlich direkt neugierig. Die Musik hat mich persönlich bisher nicht wirklich abgeholt, da sie mir etwas zu „mellow“ ist und gerne hier und da noch etwas härtere Vocals und Gitarren vertragen könnte. Die Texte sind an sich schon sehr fein, doch fehlt mir eben etwas die Härte hinter dem Gesprochenen. Insgesamt ist mir „Amity Island“ 7 von 10 Punkten wert.
Tracklist
- Intro
- Maya Hawke
- Lachrymal Glands
- Lucky Get Laid
- Ducks in Morocco
- S/T
- N4N
- Dawn Girl
- Lisa
- Simp
- Done (ft. Brockhoff)
- S/T is fot Septic Tank
- We`re Gonna Need a Bigger Boat