VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

THE PRETTY RECKLESS: „Other Worlds“

Schon fast 15 Jahre gibt es die amerikanische Rockband The Pretty Reckless. Frontfrau Taylor Momsen gilt mittlerweile unbestritten als Stil-Ikone und hat auch immer wieder klargestellt, dass auch Frauen gewaltig abrocken können. Abgerockt wurde im Hause Pretty Reckless nun anscheinend schon genug, denn das neue Album namens „Other Worlds“ zeigt, dass die Band auch anders kann. Die am 04.11.2022 veröffentlichte Scheibe liefert einige Überraschungen, welche nun Thema sein sollen.

Begonnen wird das Album mit einem Remix des schon bekannten Songs „Got so high“. Hier bekommt man die zarten Vocals von Taylor Momsen mit einem ruhigen Beat und Synth-Sounds serviert. Mit „Love Loud“ wird wenig überrascht, denn hier geht es im klassischen Stil der Band zur Sache. Kaum wurde man von den Gitarren gut durchgearbeitet, wird mit „The Keeper“ ein anderer Ton angeschlagen. Zusammen mit Alain Johannes bringt Momsen hier eine ruhige Nummer bestehend aus akustischer Gitarre und Vocals. In „Quicksand“ wird ähnlich gearbeitet, doch diesmal hat sich Mike Garson hinzugesellt. Nach diesen ruhigen Nummern wartet man schon richtig auf einen heftigen Brecher, doch jener wird nicht geliefert.

Stattdessen bekommt man akustische Versionen von „25“, „Only love can save me now“ und „Death by rock and roll“ vorgetragen. Eine weitere Kooperation findet man anschließend in „Halfway there“, denn hier hat sich Matt Cameron die Ehre gegeben. Dieser Songs ist dann doch wieder etwas rockiger, aber nicht auf gewohntem Niveau. Kaum freut man sich über die etwas deftigere Gitarre, wird mit „(Whats so funny `bout) Peace, Love and Understanding“ wieder entschleunigt. Mit „Harley Darling“ wird noch kurz eine akustische Version dargeboten, bevor das Album mit der Albumversion von „Get So High“ beendet wird. Man könnte sagen, dass das Album so beginnt wie es aufhört.

Fazit: The Pretty Reckless sind aus der Welt des Rock`n`Roll bzw. Hard Rock nicht mehr wegzudenken. Dass die Band nun einmal ein etwas ruhigeres Album geliefert hat ist eine nette Abwechslung. Durch die ungewohnte Ruhe kommt auch die Stimme von Taylor Momsen wesentlich besser hervor. Dadurch merkt man auch wesentlich besser, wie stark sie ihre Stimme unter Kontrolle hat. Wenn sich die Instrumentalsektion zurück hält ist zwar mehr Raum für die Vocals vorhanden, jedoch müssen jene auch kräftig und geübt genug sein, um diesen Raum auch gekonnt zu nutzen. Momsen zeigt hier, wie man mit verschiedenen Intensitäten der Stimme arbeiten kann. Ich freue mich sehr, dass die Band hier einmal den etwas experimentelleren Weg genommen hat uns ich in andere Welten bzw. „Other Worlds“ versetzt hat. Das Resultat ist wirklich sehr interessant und definitiv empfehlenswert! Jedenfalls vergebe ich 9 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Hard Rock

TRACKLIST:

1. Got so high (remix)
2. Loud Love
3. The Keeper (ft. Alain Johannes)
4. Quicksand (ft. Mike Garson)
5. 25 (acoustic)
6. Only Love Can Save Me Now (acoustic)
7. Death by Rock and Roll (acoustic)
8. Halfway there (ft. Matt Cameron)
9. (What`s So Funny `Bout) Peace, Love and Understanding
10. Harley Darling (acoustic)
11. Got So High (Album Version)

--> Musikvideo: The Pretty Reckless - Got So High

 

VÖ: 04.11.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Fearless Records
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

Rezension --> The Pretty Reckless: „Death by Rock and Roll“