THE FLAMING SIDEBURNS: "Silver Flames"
Lets get Old School! Die finnische Truppe The Flaming Sideburns wurde 1995 gegründet und war seit 2007 etwas still. Am 23.04.2021 hat sich das Quintett wieder zurück gemeldet und uns "Silver Flames" serviert. Satte 12 neue Tracks enthält das Album und jene nehmen wir jetzt einmal unter die Lupe.
Begonnen wird in alter Manier mit dem Titel des Albums "Silver Flame" und schon hier merkt man, dass es sich um richtig erdigen Rock`n`Roll handelt. "Perfect Storm" wird nachgeschossen und macht so richtig Laune auf einen Roadtrip mit der Harley. Die Riffs sind nicht über kompliziert, jedoch sehr melodisch, sodass man sich das Mitsingen kaum verkneifen kann. In "A Song for Robert" wird etwas ruhiger und Eduardo liefert stimmlich auf feinste Art ab. Der Track erinnert etwas an The Who, hat aber auch einen Touch von Thin Lizzy. "Cast out my demons" hat dann schon fast etwas provokantes wie bei den Sex Pistols, wenn auch Eduardos Vocals wesentlich besser sind.
Stimmlich erinnert Eduardo hier fast mehr an Thin Lizzy als in der Nummer zuvor. "Reverbaration" beginnt, wie könnte es anders sein, mit sehr halligen Vocals bis das Mainriff los startet. Hier bekommt das Ganze stilistisch schon fast etwas von The Doors. Mit "Lighthouse Keeper" nähert sich die Band einerseits leicht den Scorpions, andererseits auch Deep Purple, wenn auch hierfür etwas der Einsatz einer Orgel fehlt. "Soulshaking" shaked einen mit dem schnellen Beat richtig durch und ist fast mit ein paar Rolling Stones Songs vergleichbar, wenn man auch simpel sagen könnte, dass es sich klar um Brit-Rock handelt.
Etwas wilder wird es dann mit "Searching like a Hyena" und "Freak out", was wenig verwunderlich ist, denn man kann ja schließlich keine Nummer mit dem Namen "Freak out" schreiben ohne es richtig krachen zu lassen. "Neverending" geht anschließend sehr stark in die 70er-Flowerpower-Schiene und hypnotisiert einen mit psychedelischen Gitarrenklängen. "Nibiru" und "Trance-Noche" schließen sich diesem Stil an, wenn auch letztgenannter Song mit einem etwas Beatles lastigem Sound das Album abschließt.
Fazit: Wenn auch Fans der Band lange warten mussten, es hat sich definitiv ausgezahlt. Flaming Sideburns liefern eine Reise durch den Rock`n`Roll die so gut wie alles was fetzt am Weg streift. Wenn man nicht wüsste, dass es sich um ein Album aus 2021 handelt, dann würde man glatt glauben eine Scheibe aus den 70ern zu hören. Die Songs sind schön abwechslungsreich, die Riffs klingen zwar vertraut, aber nicht als hätte man sie schon zig-mal gehört und Eduardos Vocals sind gut zwischen feinem Clean-Gesang und etwas ranziger rauer Stimme balanciert. Im Großen und Ganzen ist "Silver Flames" ein verdammt gut gelungenes Album und hat 9 von 10 Punkten verdient. Falls ihr wissen wollt warum The Flaming Sideburns so lange für ein neues Album gebraucht haben, findet ihr die Antwort auf diese Frage in meinem Interview mit Eduardo.
--> Musikvideo: The Flaming Sideburns: A Song for Robert |