UNIVERSUM25: „Universum25“
Was passiert wenn man die gleiche Anzahl an männlichen und weiblichen
Mäusen in einen perfekten für sie gestalteten Mikrokosmos packt? Genau!
Sie pflanzen sich unendlich fort und verfallen irgendwann in komplette
Apathie oder fressen ich gegenseitig. So traurig es auch ist, diese
Erkenntnis stammt aus dem 1968 durchgeführten Experiment „Universum25“
und eine neu formierte Allstar-Band fand jenes so inspirierend, dass
nicht nur der Bandname Universum25 lautet, sondern direkt auch der
Debüt-Albumtitel.
Hinter dem Namen verstecken sich Gitarrist Gunnar
Schroeder (Dritte Wahl), Sänger Michael Robert Rhein (In Extremo),
Bassist Rupert Keplinger (Eisbrecher, ANTITYPE) und Schlagzeuger Alex
Schwers (Slime) und natürlich darf man Produzenten und Bandmitbegründer
Jörg Umbreit nicht unerwähnt lassen.
Diese 5 Köpfe veröffentlichen nun
am 03.03.2025 das Album „Universum25“ und ich durfte vorab schon einmal
hineinhören. Begonnen wird mit „Am Morgen danach“ und schon hier wird
man von einer netten Synth-Line begrüßt, bevor eine gewaltige Soundwall
über einem hereinbricht. Die ernste Vortragsweise von Michael verleiht
dem dystopischen Text zusätzliche Schwere und die Instrumentalsektion
bildet den perfekten Klangteppich dafür. Mit „Wir warten“ wird es dann
seitens der Saitensektion etwas deftiger, während textlich soziale
Ungerechtigkeit angeprangert wird. Nicht weniger sozialkritisch wird es
anschließend mit „Harte Kost“, denn hier wird nicht nur musikalisch
Hartes serviert, sondern auch mit den Hass-Schürern dieser Welt
abgerechnet.
Nach all dem dystopischen Material gibt es mit „Nur wegen
Dir“ einen mächtigen Love-Song, welcher textlich zwar kitschig wäre,
doch durch die massive Instrumentalsektion eine doch kräftige Wirkung
hat. In „Genug“ gibt es dann etwas mehr Electronica und „Die neue Zeit“
legt dann noch einmal eine „elektronische Schippe“ drauf. Bevor es dann
mit „Lichtgeschwindigkeit“ gen Album-Ende geht, bringt „Vor deiner Tür“
nochmals das Thema Liebe auf. „Die Leichen der Zeit“ schlägt einem
nach den beiden Songs mit deftigem Geprügel in die Magengrube und weißt
dabei darauf hin, dass ein Einzelner kaum fassen kann, welche
Ungerechtigkeiten tagtäglich weltweit geschehen.
Bevor der „Horizont in
Flammen“ steht und das Album somit doch mit minimaler Hoffnung
abschließt, wird mit „Der Traum ist aus“ ein letztes Mal dystopisch
abgerockt, wenn auch mit sehr motivierendem Refrain.
Fazit: Bei den
großen Namen in dieser Band, bzw. den dazugehörigen Ursprungs-Bands,
hatte ich zwar meine Vorstellungen davon wie das Album klingen könnte,
doch ich wurde wirklich überrascht. Ich muss zugeben, dass ich durch
Gunnar Schroeder und Alex Schwers etwas Hoffnung auf eine
Industrial-Metal-Punk-Mixtur hatte, aber das was schlussendlich
abgeliefert wurde war wesentlich besser als alles was sich mein Hirn so
zusammengebastelt hatte.
Die Riffs sind schön „heavy“, die Texte reißen
einen mit und der „Overall-Sound“ ist einfach massiv. Das ein solches
Konglomerat an alt eingesessenen Musikern etwas Feines abliefern würden
hatte ich vermutet, aber das Endresultat hat mich wirklich beeindruckt.
Somit kann „Universum25“ nur satte 10 von 10 Punkten bekommen!
Dankenswerter Weise durfte ich im Rahmen der Albumveröffentlichung ein
Interview mit Gunnar Schroeder (Dritte Wahl) und Rupert Keplinger
(Eisbrecher, ANTITYPE) führen, welches ihr --> hier findet könnt. |