Da fliegt doch glatt die Sicherung raus Hamburg, 11.11.2018 - Die Stimmung war entspannt, die Bühne im Logo stand voll mit Instrumenten und man fragte sich, wo die Musiker noch stehen sollten. Immerhin ist die Bühne nicht klein, sie nimmt fast die gesamte Breite der Location ein, die erstaunlicherweise als Venue von der US-amerikanische Rock- und Bluesband Welshly Arms aus Cleveland, Ohio für den Hamburggig gebucht wurde. Das kleine Logo war natürlich ausverkauft, sicherlich hätte die Band auch eine größere Location gefüllt. Immerhin haben sie zwei Hits im Gepäck, die auch in Deutschland im Radio rauf und runter gespielt wurden: ihr 2016er Legendary und das 2018er Sanctuary vom aktuellen Album „No Place Is Home“ (Nordevents → Albumrezension). Die Single Legendary wurde als Titelsong für den 2017 erschienenen Film Power Rangers, der Fernsehserie Empire, sowie der WWE Großveranstaltung "Tables, Ladders & Chairs" verwendet. Weitere Lieder der Band wurden unter anderem für die US-amerikanische Fernsehserie Sense8 sowie für Trailer zum Film The Hateful Eight von Regisseur Quentin Tarantino genutzt. Im Sommer waren sie mit Thirty Seconds To Mars auf großer Amerika-Tour. Pünktlich um 20 Uhr startete die erste Supportband „Charming Liars“. Bei der 2012 in London gegründeten, wenig später in die USA ausgewanderten Truppe dominiert Pop mit Rock und Elektro. Bestens geeignet als Aufwärmaktion für den Hauptact, klingen sie doch annähernd wie die großen Vorbilder. Obwohl bei gefühlten 50 Grad benötigten weder Publikum noch Bands eine Aufwärmsequenz, es tropfe so schon der Schweiß vom Kinn. Die Band dürfte manchen noch vom diesjährigen Reeperbahnfestival bekannt sein. Nach kurzer Umbauphase gab es mit dem kanadischen Duo „The Blue Stones“ erdig rustikalen Bluesrock mit Indie-Touch. Schlagzeuger und Sänger Justin Tessier sowie Frontmann Tarek Jafar an E-Gitarre hatten etwas mehr Platz auf der Bühne, da die erste Band bereits ihr Material abgebaut hatte. |
Gegen 21:30 Uhr kam dann endlich die 2012 gegründete Welshly Arms um Sänger und Gitarrist Sam Getz mit seinem markantem Stimmtimbre auf die Bühne. Warum die Hälfte der Bandmitglieder in dem doch recht dunklen Venue Sonnenbrillen trugen, erschließt sich mir nicht ganz. Der Bandname gründet übrigens von einem gleichnamigen Hotel. Auch die sechsköpfige Band war bereits dieses Jahr schon in Hamburg, denn sie traten beim MS Dockville Festival auf. Den Auftakt machte die Band mit dem Song Auftakt „X“ vom aktuellen zweiten Studiowerk, gefolgt von „Love is a minor“ und bei „Never meant to be“ war erst mal mittendrin Ruhe angesagt, die Sicherung war rausgeflogen. Nach ca. 5 Minuten ging es dann weiter in der Setlist. Erstklassiges Handwerk lieferte die Band auch mit weiteren Songs wie „Down To The River“, „All The Way Up“, „Locked“ und „Unspoken“ ab. Eine umgemodelte Coverversion von Roy Orbisons „You Got It“ durfte auch nicht fehlen. Das Finale endete mit „All of us“ und natürlich „Lengenadry“. Die sympathische Band verabschiedete ihre Fans dann mit Handshakes. |
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