Body Count rund um den Rap-Superstar Ice-T sind eine lebende Legende. Durch ihre Verbindung von Hip-Hop, Hardcore, Punk und dunklem Metal, mit der sie 1992 im Rahmen ihres viel diskutierten Debütalbums „Body Count“ antraten, gilt die Band als Wegbereiter und Blaupause für das gesamte Nu-Metal- und Rap-Metal-Genre. Nach schwierigen Jahren haben sich Body Count im Jahr 2020 erneut zusammengerauft und mit „Carnivore“ ein Album aufgenommen, das von der Kritik ebenso gefeiert wurde wie von den – insbesondere deutschsprachigen – Fans und das an die alten Erfolge anknüpfen konnte: Body Count enterten mit dem Album nicht nur die Top Ten in u.a. Deutschland, Österreich und der Schweiz, sie erhielten für den Song „Bum Rush“ auch endlich ihre erste Grammy-Auszeichnung. Nun wurde der Nachfolger zu „Carnivore“ mit dem Titel „Merciless“ angekündigt, der im kommenden Frühjahr erscheinen soll. Die Band kommt für 2 Shows nach Deutschland: Hamburg am 07. Juni 2024 und Berlin am 11. Juni 2024 .
Schon lange bevor der als Tracy Marrow geborene Rap-Pionier Ice-T zu einem der ersten international gefeierten Gangster-Rapper aufstieg, galt seine zweite Liebe dem Heavy Metal, ausgelöst durch seinen damaligen Mitbewohner und Cousin. Doch zunächst
veröffentlichte er zwischen 1987 und 1991 mit „Rhyme Pays“, „Power“ und „O.G.: Original Gangster“ drei der heute wohl legendärsten Alben des Gangsta-Rap und stieg damit zu einem der ersten Superstars des Hip-Hop auf. Auf dem dritten Album befand sich auch der Song „Body Count“, damals eine echte Innovation: Gemeinsam mit Highschool- Kumpels hatte er für diesen Track eine Hardcore-/Metal-Kapelle gegründet und damit erstmals eine Verbindung dieser bis dahin so konträren Genres gewagt. Die Begeisterung war so enorm, dass sich Ice-T dazu entschied, es nicht bei einer einmaligen Zusammenarbeit zu belassen.
Fotocredit: Offizielles Pressefoto
So erschien 1992 das selbst betitelte Debütalbum von Body Count, welches – insbesondere angesichts der Radikalität des Sounds – zu einem beachtlichen internationalen Erfolg wurde. Top 20 in den USA, Top 30 in vielen anderen Ländern der Welt, weit mehr als eine halbe Million abgesetzte Exemplare: Body Count avancierten zu einer der meistdiskutierten Bands der frühen 90er-Jahre. Die weitere Geschichte von Body Count zeigte extreme Höhen und Tiefen. Die nächsten Alben „Born Dead“ (1994) und „Violent Demise: The Last Days“ (1997) konnten kommerziell und qualitativ nicht ganz mit dem Debüt mithalten. Zudem erlebte die Gruppe enger Freunde dramatische Rückschläge, nachdem die Gründungsmitglieder D-Roc (Gitarre), Mooseman (Bass) und Beatmaster V (Drums) zwischen 1997 und 2004 verstarben. Die Geschichte dieser einst so bedeutenden Trendsetter schien zu Ende geschrieben. Ice-T widmete sich umso engagierter seiner inzwischen hochgelobten Schauspielkarriere.
Erst 2014 berappelte sich die Band erneut. Das Album „Menslaughter“ zeigte erstmals wieder die alte Kraft und Form in neuer Formation: Neben Ice-T und Ernie C waren nun Gitarrist Juan of the Dead, Bassist Vincent Price und Schlagzeuger Ill Will mit an Bord, endlich sprach man auch unter Kritiker*innen wieder von absolut beeindruckenden Shows von großer Intensität. 2017 schloss sich der Kreis: Mit „Bloodlust“ legten Body Count ein Album vor, dessen Dringlichkeit, spielerische Raffinesse und lyrische Dichte ihnen wohl nur noch wenige zugetraut hätten. Body Count waren wieder da – und so stark und unerbittlich wie seit ihren Anfangstagen nicht – was auch das bislang letzte Album „Carnivore“ bewies. Entsprechend gespannt darf man auf das kommende Album „Merciless“ sein – und auf ihre Deutschland-Shows in Hamburg und Berlin.
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