KAFVKA: „Kaputt“

Gregor Eder


Am 28.06.2024 gab es große Neuigkeiten von KAFVKA aus Berlin! Die 2013 gegründete Band feierte letztes Jahr ihren 10.“Geburtstag“ und an vorhin genannten Datum durften sich Fans über die Veröffentlichung des neuen Albums namens „Kaputt“ freuen. Kaputt sind KAFVKA definitiv nicht, denn die insgesamt 13 Songs haben es gewaltig in sich. Der Titel des Albums bezieht sich weniger auf die Band selbst, wenn auch ein guter Teil der Songs autobiografisch beeinflusst ist, sondern eher um die kaputte Welt und die Menschen, welche mit den diversen Problemen, die in jener entstehen, umgehen müssen. Somit kann man sagen, dass „Kaputt“ definitiv das düsterste Album der Band ist. Mitunter bezeichnet die Band selbst das Album als Post-Lockdown-Album, was mitunter auch die eher ernstere Gesamtstimmung erklärt. Aufgenommen wurde jenes nicht wie sein Vorgänger „Paroli„, sondern in echter gemeinsamer Studioarbeit, was an auch hören kann. Aber tauchen wir einmal direkt in die Songs ein.

Begonnen wird mit „Das alte Lied (Prolog)“ und eine Sirene begrüßt einen, bevor schon fast in Deichkind-Manier abgeliefert wird, wobei wesentlich mehr Gitarren-Action dargeboten wird. „Millionen“ folgt und bringt etwas mehr Gesangsmelodie, während dem sich die Instrumentalsektion gewaltig dahin-grooved. „So viel mehr“ zeigt sich im Anschluss wesentlich ruhiger, wenn auch textlich etwas härter. Es wird jedenfalls klargestellt, dass man wesentlich mehr ist als nur ein Konsument. Was die Instrumentalsektion angeht wird es mit „Wo sollen wir wohnen“ etwas lässiger, doch textlich wird nicht weniger Kritik herausgeballert. Worum es geht, erklärt sich eigentlich schon durch den Titel. Kaum ist der letzte Ton des Songs verklungen geht es mit dem Titeltrack „Kaputt“ weiter und der Text ist einfach unglaublich stark. Der Song lässt sich als Zusammenfassung der weltlichen Probleme bezeichnen, bringt aber auch etwas Hoffnung.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Crossover
VÖ: 28.06.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: ZUKUNFVT
Vertrieb: Edel
Rezensent: Gregor

Symptom“ folgt mit ähnlich bedrückender Stimmung und „Am Tag als Rio Reiser starb“ lockert zwar vom Sound her etwas auf, bleibt aber textlich ebenso kritisch wie seine Vorgänger. Erst mit „Träume lesen“ wird es dann wieder etwas fröhlicher und auch „Danke nein ja bitte sehr“ bringt einen tanzbaren Beat. Mit „Wie lange noch bis“ holen KAFVKA wieder die Gitarren aus dem Schrank und bringen ein Wechselspiel aus ruhiger Atmosphäre und deftigen Riffs. „Wie aus Stein“ entschleunigt darauf wieder ein bisschen und stimmt einen nachdenklich. Lange hält die Nachdenklichkeit nicht an, denn jene wird mit „Geburtstag„, wo sich Team Scheisse eingemischt hat, direkt verblasen. Abgeschlossen wird das Album mit dem Song „Underrated forever“ bei welchem sich die Rapper Roger Rekles und PTK zur Band gesellt haben. So findet das neue Rund einen wirklich gelungenen Abschluss.

Fazit:

Ich war schon wirklich sehr gespannt, was KAFVKA abliefern würden, da mir der Crossover-Stil der Band schon immer ausgesprochen imponiert hat. Diesmal muss ich aber sagen, dass mich die Texte fast schon mehr beeindruckt haben als die Instrumentalsektion. „Kaputt“ bringt Songs zum Nachdenken, zum Weinen, zum Lachen und zum Feiern. Aus meiner Sicht eine wirklich besondere Mischung, welche 9 von 10 Punkten verdient hat.

Tracklist
  1. Das alte Lied (Prolog)
  2. Millionen
  3. So viel mehr
  4. Wo sollen wir wohnen
  5. Kaputt
  6. Symptom
  7. Am Tag als Rio Reiser starb
  8. Träume lesen
  9. Danke nein ja bitte sehr
  10. Wie lange noch bis
  11. Wie aus Stein
  12. Geburtstag
  13. Underrated forever ft. Roger Rekless & PTK
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