SUBWAY TO SALLY: „Post Mortem“

Gregor Eder

Manchmal glauben Musiker, dass ihr Projekt nun langsam ein Ende gefunden hat. Nach über 30 Jahren des gemeinsamen Musizierens war dieser Gedanke auch bei Subway to Sally vorhanden und so hieß es, dass „Himmelfahrt“ (2023) das letzte Studioalbum der Band sein soll. Viele Fans, eingeschlossen meiner Wenigkeit, konnten dies kaum glauben, da Subway to Sally doch schon über so viele Jahre ein Garant für deftigen Folk-Metal waren und nicht mehr aus der Szene wegzudenken sind.

Glücklicherweise war die Skepsis durchaus berechtigt, denn am 20.12.2024 meldete sich die Truppe mit „Post Mortem“ zurück. Nach der Himmelfahrt beschäftigen wir uns also mit dem Leben nach dem Tod, doch ob Album Nummer 15 jedoch eine Wiedergeburt ist, oder ein Schrei aus dem Grab, werden wir jetzt genauer unter die Lupe nehmen. Passend zum Thema beginnt das Album, nach dem „Introitus“ mit dem Song „Phönix„. Hier bekommt man direkt eine Ladung an doch eher für die Band typischen Klängen serviert, wenn auch der Text davon berichtet, was notwendig ist um neu zu starten.

Bewertung: 8 von 10 Punkten
GENRE: Folk Metal
VÖ: 20.12.2024
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: UMG
Rezensent: Gregor

Post Mortem“ folgt und erklärt in ähnlichem Stil, wie die Band dem vermeintlichen Tod ein Schnippchen schlagen konnte. Mit „Wunder“ wird es dann schön sozialkritisch, denn hier wird mit angeblichen Heilsbringern abgerechnet. Das es mit „Nero“ etwas feurig wird, war schon beim Titel klar, doch dass der Song dann mit einigen Feinheiten aufwartet, hätte ich nicht erwartet.

Der Song hebt sich auf jeden Fall durch seine abwechslungsreichen Rhythmen von den bisherigen ab. „Unter dem Banner“ gibt im Anschluss etwas mehr Gas, bis dann mit „Herz in der Rinde“ etwas entschleunigt wird und der Folk-Sound wieder mehr im Mittelpunkt steht. Die Band hatte schon immer eine gewisse Nähe zum Minnesang und speziell hier zeigt sich jene wieder. „Lumpensammler“ legt vom Tempo her wieder einen Zahn zu und bringt einen schön mitsingbaren Refrain.

Mit „Stahl auf Stahl“ und „Atlas“ legen nochmal stark nach, bis „Kummerkind“ etwas Melancholie mit sich bringt. Bei dem Titel „Die Erde bebt“ würde man vermuten, dass noch einmal zum Abschluss richtig hart losgelegt wird, doch zeigt sich der Track eher als ruhiges Ende im Vergleich zum davor richtig deftigen Song „Eisheilige Nacht„.

Fazit:

Von einer vollkommenen Wiedergeburt kann man hier nicht sprechen, doch Subway to Sally sind auf jeden Fall mit ihrem deftigen Sound zurück. Ich hätte es schon etwas schade gefunden, wenn sich die Band wirklich vollends zurückgezogen hätte und daher freut es mich sehr, dass sie nun doch nochmal nachgelegt hat. „Post Mortem“ ist kein typisches Subway to Sally Album, aber auch keines welches wirklich neue musikalische Elemente mit sich bringt. Daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Introitus
  2. Phönix
  3. Post mortem
  4. Wunder
  5. Nero
  6. Unter dem Banner
  7. Herz in der Rinde
  8. Lumpensammler
  9. Stahl auf Stahl
  10. Atlas
  11. Kummerkind
  12. Eisheilige Nacht
  13. Die Erde bebt
Weitere Rezensionen
Schon geteilt?