HOUTANG Hotpot Restaurant Hamburg

Wolfgang Karg

Hamburg – Ein typisches chinesisches Restaurant in Deutschland verbindet man meist mit „eingedeutschtem chinesischen Essen“, welches von Großherstellern kommt. Relativ günstige Speisen mit viel Reis und Glutamat.

Aber es gibt sie tatsächlich, Restaurants, welche die echte chinesische Tradition pflegen und entsprechendes frisches Essen in typischem chinesischen Ambiente anbieten.

So sind wir bei unseren Recherchen auf das HOUTANG Hotpot Restaurant in Hamburg gestoßen, welches im Dezember 2024 am westlichen Ende der Reeperbahn eröffnet hat. Das Restaurant ist Teil einer chinesischen Kette, in Deutschland gibt es sie bislang nur in Berlin und Hamburg. Düsseldorf wird demnächst eröffnet.

© NordeventsHOUTANG Hotpot Restaurant Hamburg


Was ist Hotpot?

Hotpot ist so etwas wie das asiatische Pendant zum Fondue. Ein in Europa noch nicht verbreitete traditionelles chinesisches Essen. In der Mitte der Tische sind jeweils Induktions-Heizplatten eingelassen, in der ein „Pott“ mit selbstgemachter Rinderbrühe erwärmt wird. Hier werden die Speisen und Zutaten gekocht.

Bei den Brühen kann man verschiedene Variationen wählen. Zur Auswahl stehen verschiedene Topfvarianten: ein ganzer Topf, ein geteilter Topf oder ein dreigeteilter Topf mit einer Auswahl von 8 unterschiedlichen landestypischen Brühen. Ganz neu im Angebot ist die „Goldene Tomatensuppe“, die mild schmeckt. Für denjenigen, der es scharf mag, gibt es drei verschiedene Schärfegrade- europäisch scharf, chinesisch scharf und extra scharf. Wir empfehlen „europäisch scharf“, absolut ausreichend für den europäischen Gaumen. Also aufpassen! Man kann sein Essen so ganz nach persönlichen Vorlieben gestalten.


Atmosphäre und Ambiente

Die Inneneinrichtung ist den Restaurants von Chengdu (Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas) der 1930er Jahre nachempfunden. Typische orangefarbene Papierlampions, warme Holzelemente und dezente Beleuchtung schaffen eine einladende Atmosphäre. An jedem großen Tisch befindet sich ein Korb mit Deckel für Jacken und Taschen.

Das Restaurant mit seinen 140 Sitzplätzen erstreckt sich über zwei Etagen. Im Erdgeschoss gibt es Tische für größere Gruppen, aber auch abgetrennte Bereiche für z.B. Firmenfeiern. Im Obergeschoss sind Tische für zwei Personen mit Blick auf die lebhafte Reeperbahn aufgebaut. Über einen QR-Code am Tisch kann man seine Speisen auf dem Smartphone aussuchen. Hier trifft dann Tradition auf Moderne.


Speisen und Getränke

Der „Pot“ sowie die Zutaten kommen ziemlich schnell an den Tisch, es musste ja nichts gebraten oder gekocht werden. Wer zum ersten Mal in dem Restaurant ist, wird zunächst etwas überfordert sein, was er nun tun soll. Freundliche Mitarbeiter erklären Handhabung, Garzeiten und den Umgang mit den Stäbchen, wenn man sich als „Neuling“ zu erkennen gibt.

Die Qualität der Zutaten war super: Wir bekamen zartes Dreierlei vom Rindfleisch (Rücken, Bauch und Kalbsfleisch), welches hochkant auf einer Platte serviert wurde sowie mariniertes Hähnchenfleisch. Die Pilz- und Gemüseauswahl hat das Fleisch perfekt ergänzt und sorgte für eine ausgewogene Mahlzeit. Die Pilze der Pilzplatte (Enoki- und Austernpilze, Champignons und Morcheln) nahmen den leckeren Geschmack der Brühe auf, wenn man sie in den Topf gibt. Handgemachte Garnelenpaste mit Krabbenkaviar befindet sich in einer Dose, hier formt man sich kleine Kügelchen und gibt sie in die Brühe. Ebenso die Hähnchenfleisch-Täschchen (Hähnchenfleisch in Teigtasche).

An der Dip-Soßen-Theke kann man sich aus Sojasoße, Erdnusssoße, Chilisoße und vielen anderen Zutaten einen eigenen Dip aus zahlreichen Soßen, Ölen und frischen Kräutern mixen.

Man kann den Abend auch komplett vegetarisch gestalten, die Theken für die Zubereitung sind strikt getrennt voneinander.

Reis als billigen „Magenfüller“ sucht man hier zunächst vergebens. Dafür gibt es nur qualitativ hochwertige Produkte. Wer dennoch Reis haben möchte, muss ihn extra bestellen, es gibt ihn in verschiedenen Sorten.

Zum Schluss gab es Schneeflockeneis, geraspeltes Wassereis mit Geschmack in einem großen Topf.

Die Getränkekarte überrascht mit kreativen Optionen. Man servierte uns ein Bier der Marke „Snow“, nach Angaben von Wendy Cheng, Assistentin der Geschäftsführung, ist es das meistverkaufte Bier der Welt. Auch wenn man andere Biere bestellen kann, man sollte es mal probieren. Der Eistee war lecker und nicht zu süß.


Fazit

Hou Tang Hotpot bereichert die Hamburger Gastronomieszene mit authentischer chinesischer Küche und einem durchdachten Konzept. Das Essen ist handgemacht und lecker. Das es sich lohnt, hier mal hineinzuschauen, hat sich offenbar schnell herumgesprochen. Aufgrund der hohen Nachfrage empfiehlt es sich, im Voraus zu reservieren, da spontane Besuche gerade am Wochenende oft mit Wartezeiten verbunden sind.

Das Publikum ist international, auch viele chinesische Gäste essen hier. So verwundert es auch nicht, dass es Lamm-, Meeresfrüchte- und Tofugerichte gibt. Aber auch für Europäer ungewohnte Speisen wie Innereien (Rinderpansen, Rinderaorta, Gänsedarm), marinierte Hühnerfüße oder Rinderhufsehnen gibt. Aber genau das macht eben die Authentizität des Restaurants aus.

Für das Essen sollte man sich etwa 2 Stunden Zeit nehmen, wie bekanntlich der Weg das Ziel ist, ist hier die eigene Essenszubereitung das Erlebnis. Wir können es rundum empfehlen!


Ergänzende Infos
  • Adresse: Reeperbahn 157, 20359 Hamburg
  • Internetseite: → Klick
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14:00 bis 23:30 Uhr, Samstag 12:00 bis 00:00 Uhr und Sonntag 12:00 bis 23:30 Uhr
  • Geschmack
  • Qualität des Essens
  • Freundlichkeit des Personals
  • Atmosphäre
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Geschmack
Qualität des Essens
Freundlichkeit des Personals
Atmosphäre
Preis-Leistungs-Verhältnis

Weitere Restaurantbeiträge
Schon geteilt?