Immersive Kunstausstellung Port des Luminères in Hamburg

Wolfgang Karg


Hamburg – Mit dem Westfield Hamburg Übersee Quartier in der Hamburger Hafencity öffnete am 8. April 2025 nicht nur ein neues Shoppingcenter, sondern auch ein permanentes digitales Kunstmuseum: Im Port de Lumières (frz. für Hafen des Lichts), das über zwei Jahre in der Planung war, werden nun digitale Werke immersiv interpretiert. Es ist das größte Ausstellungshaus Norddeutschlands für digitale Kunst und immersive Shows. Immersive Ausstellungen sind beliebt zum Eintauchen in Kunst. Nordevents hat in der Vergangenheit bereits über viele immersive Ausstellungen berichtet, in Hamburg zuletzt über die temporären Ausstellungen zu Da Vinci in den Gaußhöfen und der Kulturkirche Altona.

© NordeventsPort de Lumières

Die Betreiberfirma Culturespaces besitzt neben der Ausstellung in der Hansestadt noch Ableger in Paris, New York und Dortmund. Die Ausstellungsfläche beträgt circa 1700 Quadratmeter. 10 Meter hohe Wände und Fußboden bilden durch die 80 Videoprojektoren darauf projizierten animierten Projektionen ein 360°-Erlebnis. Insgesamt entstehen 3200 m² Projektionsfläche, unterstützt durch 50 Audio-Verteilerpunkte für die eigens komponierte Musik.

Es gibt nur wenige Informationstafeln, lediglich in einem Vorraum. Die Macher möchten die maritime Identität der Stadt und den Standort einbeziehen und so klingt nicht nur der Name maritim, auch die Angestellten sind in maritimen Uniformen gekleidet. Auf der zweiten Ebene in der Haupthalle kann man u.a. auf einem Art 5 m hohen Schiffsbug stehen und von einer Reling auf die Installation schauen.

Eröffnungsausstellungen

  • Gustav Klimt (1862-1918): Gold und Farbe
  • Hundertwasser (1928-2000): Auf den Spuren der Wiener Secession
  • Journey: Zeitgenössische Kreation

Klimts Farbenpracht digital

In verschiedenen Wechselausstellungen sollen Leben und Werk von Kunstschaffenden verschiedener Epochen immersiv aufgearbeitet und digital präsentiert werden. Die ersten Ausstellungen widmen sich hauptsächlich zwei österreichische Künstler: Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser.

Plötzlich wird es dunkel im Raum, klassische Musik setzt ein. Bildmotive entstehen langsam wie Klimts Meisterwerk „Der Kuss“, Formen und Farben verändern sich permanent. Knapp 40 Minuten dauert die erste der in drei Teile aufgegliederten Installation: „Gold und Farbe“ mit Werken von Gustav Klimt. Gebannt schauen die Besucher auf die riesigen Kompositionen mit ornamentalen und symbolistischen Komponenten wie „Tod und Leben“ oder seine Darstellung der Judith. Anfang des 20. Jahrhunderts war Gustav Klimt im kaiserlichen Wien der führende Maler und Präsident der Wiener Secession.

Kunst in einer neuen Dimension

Die zwei anderen Projektionen sind deutlich kürzer als die Klimt Ausstellung, aber nicht weniger eindrucksvoll. Der zweite Teil „Hundertwasser: Auf den Spuren der Wiener Secession“ zeigt eine Interpretation der Werke vom österreichischen Künstler. Friedensreich Hundertwasser wurde in seinem Schaffen stark von der Arbeit Gustav Klimts geprägt. Hundertwassers Kunst ist bekannt für die Verwendung unzähliger Farben und verspielter Spiralmotive.

Als Letztes gibt es die abstrakte, zeitgenössische Kunstinszenierung „Journey“ es türkischen Produktionsstudios Nohlab zum Thema „Sehen“ – Gewinnerausstellung des IMMERSIVE ART FESTIVAL 2019. Es wird die Entstehung von Photonen thematisiert, einem der primären Elemente des Lichts.

Darüber hinaus erwarten die Besucher ein verspiegelter Infinity-Room, ein Selfie-Room sowie ein Souvenirshop mit Andenken, Postkarten und Büchern als Erinnerung an das immersive Kunsterlebnis in Hamburg.

Fazit

Der Besuch der drei Präsentationen dauert eine Stunde und ist mit einem Ticket möglich. Präsentiert werden die Shows mit neuester State-of-the-Art-AV-Technologie, das haben wir schon schlechter gesehen.

Ein Erlebnis für alle – von jung bis alt, ob Kunstkenner oder Laien, auch für diejenigen interessant, die mit einem „einfachen“ Museumsbesuch vielleicht nicht so viel anfangen können.

Negativ ist uns aufgefallen, dass es viel zu wenig Sitzgelegenheiten gibt und die meisten gut eine Stunde lang stehen müssen.

Anfahrt und Öffnungszeiten

  • Montag – Donnerstag: 10 bis 18 Uhr
  • Freitag und Samstag: 10 bis 21 Uhr
  • Sonn- und Feiertags: 10 bis 18 Uhr

Der Port des Lumières befindet sich im Westfield Hamburg-Überseequartier am Platz am 10. Längengrad. Die Ausstellungsräume sind damit bequem über die U-Bahn-Station Überseequartier oder mit dem Bus bis zur Singapurstraße oder Osakaallee zu erreichen.

HVV Anfahrt

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