Auch wenn man in letzter Zeit nicht unbedingt Gutes über den Gesundheitszustand von Sir Elton John hört, der Großmeister lässt einfach nicht locker. Der mittlerweile 78-Jährige überraschte zuletzt 2021 mit einer Doppel-Veröffentlichung, bei welcher er nicht nur sein Solo-Album „Regimental Sgt. Zippo“ sondern auch gleich „The Lockdown Sessions“ präsentierte. Letzteres stellte seine 4. „Kollaborations-Scheibe“ dar und nun wurde am 04.04.2025 die 5.in dieser Reihe veröffentlicht.
„Who Believes In Angels?“ bringt 10 frische Tracks, welche von einer beachtlichen Menge an Musikern eingespielt wurden. Neben der Stimme von Elton John findet man hier auch Brandi Carlile, welche auch an der Gitarre zu hören ist. Weiter finden sich Josh Klinghoffer (Synths/Guitar), Andrew Watt (Guitar/Backing Vocals/Bass /Drums/Organ), Chad Smith (Drums), Pino Palladino (Bass), James King (Saxophone/Flute) und Ronnie Blake (Trumpet/Horn) auf dem Album. Alleine an dieser Listung kann man erkennen, dass es sich um eine hochkarätige Besetzung handelt, sowie um eine massive Produktion.

Begonnen wird mit einer wilden Mischung aus Pop und Rock in „The Rose of Laura Nyro“. Mit „Little Richard`s Bible“ wird es dann etwas fetziger und auch „Swing For The Fences“ legt mit tanzbarem Tempo los. Letztgenannter Song bringt einen dezenten Country-Vibe bevor „Never Too Late“ entschleunigt und mit eingängiger Melodie überzeugt.
Der Song lässt sich als eher Elton John typische Ballade bezeichnen. Etwas verträumter wird es im Anschluss mit „You without me“ und der darauf folgende Titeltrack „Who Believes In Angels“ lockert dann wieder auf. „The River Man“ verwöhnt mit ruhiger Gitarre und feinen Backingvocals und auch „Little Light“ zieht eher gemütlich dahin. „Someone to Belong To“ bringt etwas aufmunternde Stimmung, bevor das Album mit „When This Old World Is Done With Me“ eher melancholisch abgeschlossen wird.
Fazit:
Auch wenn die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, ist Sir Elton John eine lebende Legende. Wenn man einen genauen Blick auf sein Schaffen wirft, dann merkt man, wie vielseitig er sich mit allen möglichen Musikrichtungen auseinandergesetzt hat und dabei nicht den klaren Blick für echte Pop-Musik verlor.
Dieses Album ist aus meiner Sicht ein weiterer Beweis dafür, dass Elton John schon fast als Mozart, oder zumindest Haydn, unserer Zeit zu bezeichnen ist. Bevor ich aber in zu große Schwärmerei verfalle, sei auch die Arbeit von Brandi Carlile und all den anderen Mitwirkenden gewürdigt.
Chad Smith (Red Hot Chilli Peppers) hat hier unglaublich feine Arbeit geleistet und Andrew Watt hat nicht nur an der Gitarre, sondern auch als Produzent, alles gegeben. Ich ziehe zur Abwechslung meinen Hut und vergebe satte 10 von 10 Punkten!
Tracklist
- The Rose of Laura Nyro
- Little Richards Bible
- Swing for the fences
- Never too late
- You without me
- Who believes in Angels
- The River Man
- Little Light
- Someone to belong to
- When this old world is done with me